Zitat:
Zitat von Rälph
... es ist mir eher schleierhaft, wie man da nicht misstrauisch werden kann und ich stehe damit wohl nicht alleine da. Man bekommt mit den Jahren schon ein gewisses Gefühl, was im Sport möglich ist und was nicht.
...Ich denke aber, dass die Zutaten für erfolgreiches Doping (noch) immer die Gleichen sind. Überehrgeizige Sportler und Trainer, eine geeignete Methode, Verbände, die keine Skandale wollen (höchstens ab und zu ein Bauernopfer bringen, siehe Kenia), die richtigen Leute an der richtigen Stelle kennen, ein bisschen Glück...und dann heutzutage noch die Ungestörtheit der Pandemie.
Wir werden sehen...
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Blummenfelt hat seinen ersten Weltcup 2016 gewonnen und solange kenne ich ihn auch schon und verfolge seinen Weg.
Er hat schon immer so ausgesehen, wie er eben aussieht: großer Brustkorb, etwas gedrungene Statur. Soll man ihm deshalb verbieten, schnell zu laufen? Muss er sich einen anderen Sport suchen, weil er nicht in die gängigen Schönheitsideale der Agegrouper-Szene passt?
Manche Beiträge in diesem Thread fallen für mich schon in die Bodyshaming-Kategorie, die man sonst nur im Zusammenhang mit weiblichen Sportlerinnen erlebt.
Spätestens seit 2016 (den ersten Europacup hat er sogar schon 2014 gewonnen) steht Blummenfelt auch im Visier internationaler Dopingfahnder, denn die Trainings-Kontrolldichte ist für Athleten der absoluten Weltspitze, die im olympischen ITU-Zirkus unterwegs sind ungleich höher als für den Ironman- und Challenge-Bereich. Fast alle erwischten dopenden Profi-Triathleten der letzten Jahre (Yelistratowa, Poljanski, Bryukhankow, Turbayevskiy) stammen daher auch aus dem ITU-Bereich. Und alle o.g. Athleten waren aufgrund eklatanter Leistungsschwankungen sowie ihres Umfelds wegen schon vorher hochgradig verdächtig.
Für die Norweger gibt es diesbezüglich bisher keinerlei Verdachtsmomente, auch nicht von unmittelbaren Konkurrenten, die -das zeigen einige der o.g. Namen- ein sehr gutes Gespür haben, welche sportlichen Leistungen stinken und welche aufgrund von Leistungsentwicklung und Training nachvollziehbar sind.
Wer erst jetzt im Jahr 2021 nach dem Ironman Cozumel anfängt über Blummenfelts Leistungsstärke im Triathlon nachzudenken (7 Jahre nach dem ersten Europacup-Sieg, drei Jahre nach dem ersten Weltrekord über die 70.3-Distanz), lebt schon ziemlich weit abseits von der Triathlonszene.