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Thema: Corona Virus
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Alt 23.11.2021, 19:40   #27681
Weißer Hirsch
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Benutzerbild von Weißer Hirsch
 
Registriert seit: 22.09.2010
Beiträge: 1.599
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Der Gedanke ist durchaus nicht verkehrt und sollte zu Ende gedacht Regierungspolitiker von erneuten Lockdown-Phantasien abhalten (die Schweiz und der Süden von Deutschland sind, was schlechte Impfquote und hohe Inzidenz angeht, sich derzeit ziemlich ähnlich).

Wenn man nur die offiziellen Inzidenzzahlen zum Maßstab nimmt (bei uns in der Gegend derzeit 1000er-Inzidenz, was Infektion von 1% der Bevölkerung pro Woche entspricht), würde eine Durchseuchung zwar noch theoretisch 30- 40 Wochen dauern, aber Lothar Wieler vermutet ja anhand der aktuell viel zu hohen Positivrate, die wenn sie über 10% liegt eine zu geringe Testhäufigkeit anzeigt, eine mindestens zwei bis dreimal so hohe Dunkelziffer an unerkannten Infekten.

Man darf davon ausgehen, dass gerade Nicht-Geimpfte eher selten sich mit PCR testen lassen und dass es auch eine beträchtliche Zahl an Menschen gibt, die nach positivem Selbsttest auf einen PCR-Bestätigungstest verzichten, um der dann folgenden Quarantäne von sich und ihren Kontaktpersonen zu entgehen.

In Sachsen liegt die Inzidenz unter Ungeimpften aktuell bei 2000. Wenn man dann annimmt, dass wegen Dunkelziffer die tatsächliche Inzindenz unter den sozial aktiven Ungeimpften evt. sogar bei 6000 liegt und schon jetzt viele der Ungeimpften zu den nicht erfasst Genesenen zählen, da die Deltavariante nicht erst seit vorgestern in Deutschland kursiert, wäre in der Tat in geschätzt spätestens 8 bis 10 Wochen mit ersten Sättigungseffekten zu rechnen.

UK, das auch keine substanziell höhere Impfquote hat, hat uns diese Durchseuchungsstrategie ja vorgemacht. Es ist zwar für ein Land wie Deutschland alles andere als vorbildlich, einen fahrlässigen Umgang mit der Pandemie im Boris Johnson-Stil zu imitieren, aber letztlich läuft das Regierungshandeln der letzten Wochen genau darauf hinaus.

Die absehbare Überlastung des Gesundheitssystem hat UK bewusst durch den Freedom-Day in Kauf genommen (und sie hält dort auch immer noch an) und Deutschland muss sie nun eben auch verwalten und versuchen durch Umverlegungen von Patienten innerhalb Deutschland überlastete Regionen zu entlasten.

Die kommenden Wochen werden mühsam, aber der Spuk wird trotzdem spätestens in zwei bis drei Monaten vorbei sein (bzw. dann werden die Hospitalisierungsraten wieder auf ein erträgliches Maß sinken).
Es ist daher IMHO besser sich aktuell mit zu apokalyptischen Katastrophenszenarien zurück zu halten (da meine ich auch den ansonsten von mir sehr geschätzten Prof. Lauterbach, der gerade auf Twitter in Reaktion auf einen eher sachlichen und praxisorientierten Tweet von den Einsatz von Bundeswehrflugzeugen zur Verlegung von Patienten propagiert hat.)
Das geschilderte Szenario und die Meinung bzw. Bewertung dazu entspricht so ziemlich genau meiner Vermutung. Man hat in UK gesehen, dass es sich selbst begrenzende Effekte in der Virusausbreitung gibt.

Mehr noch: ich glaube, dass auch Spanien und Portugal, wenn dort wirklich Winter ist, eine ähnliche Welle erleben werden.
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