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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz
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Alt 23.11.2021, 11:24   #144
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich finde nicht, dass sich die Norweger um Arild Tveiten in ihrem Training großartig von dem unterscheiden, was im Ausdauersport etablierter Mainstream ist. ...
Ich sehe eigentlich schon ein paar Unterschiede: Vo2-Max-Training gerade in frühen Trainingsphasen im Herbst fernab der Wettkampfsaison machen die meisten Trainer erst seit kurzem während die Norweger das schon seit mindestens 6 Jahren als sehr wichtige Säule des Trainings etabliert haben.
Und die Norweger haben das Prinzip des Höhentrainings, das mittlerweile viele Triathleten als gelegentlichen Trainingsbaustein in ihr Training integriert haben, definitiv auf die Spitze getrieben.
Mir fällt kein weiterer Weltklassetriathlet ein, der derartig viele Monate im Jahr in der Höhe verbringt. Und Sierra Nevada (was der bevorzugte Höhentrainingsort der Norweger ist) ist nicht irgendein Höhentraining wie z.B. Livigno, St. Moritz oder Boulder mit relativ moderatem Höhenreiz, sondern es ist ein richtig massiver Höhentrainingsreiz, da es deutlich höher liegt als andere etablierte Höhentrainingslocations.
Blummenfelt hat gespeist aus jahrelanger Erfahrung mit Aufenthalten in Sierra Nevada auch das Prinzip Sleep High/ Train low individuell optimiert: Für viele intensive Trainingseinheiten fahren die Norweger in moderatere Höhen hinunter.

Gerade durch die vielen nahezu ganzjährig stattfindenden Wettkämpfe der WTS konnte man in den vergangenen Jahren Blummenfelts Leistungen zuverlässig vorhersagen, wenn man sich im Vorfeld der jeweiligen Wettkämpfe auf Strava oder IG angesehen hat, wo er sich gerade vorbereitet hatte:

Wenn er aus Bergen angereist kam, dann landete er sehr oft nur im Mittelfeld von WTS-Wettkämpfen (was gleichwohl immer noch gut ist). Wenn er (wie z.B. typischerweise im Frühjahr (z.B. WTS BErmudas 2018) sowie im Spätsommer/ Herbst (WTS Yokohama, WTS Edmonton) nahezu direkt aus der Höhe an den WEttkampfort reiste, war Blummenfelt anschließend so gut wie immer auf dem Podium zu finden .

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...
Generell wird der Einfluss des Trainers häufig überschätzt, wie mir scheint. Der Erfolg und Misserfolg ist zu 95% auf den jeweiligen Sportler zurückzuführen, nur einen kleinen Teil kann man dem Trainer zusprechen. Talent, Arbeitsmoral, Geduld und Planerfüllung des Athleten sind wichtiger als Konzept A oder B des Trainers.

Außerdem existieren solche klar unterscheidbaren Konzepte stärker in der Wahrnehmung der Fans oder der Medien, weniger im tatsächlichen Training. Als engagierter Coach hat man gewiss seine Vorlieben und Erfahrungen im Gepäck, aber in der Arbeit mit einem individuellen Athleten behält man einfach bei, was funktioniert, und verwirft, was nicht funktioniert hat. All das innerhalb der recht engen Grenzen der Sportwissenschaft.
Da würde ich dir generell schon recht geben, dass auch ein Toptrainer aus einem Ackergaul kein Rennpferd machen kann, aber vielleicht den Prozentsatz, den der Trainer Anteil am Erfolg hat, auf wenigstens 10% erhöhen. Und wenn ein Trainer einen Athleten über die Jahre extrem gut kennen gelernt hat, wie es nur im Profisport möglich ist, dann kann der Anteil des Trainers am Erfolg aufgrund der dadurch stetig verbesserten und verfeinerten Trainingssteuerung auch noch ein Stück höher sein. Anne Haug hat in ihrer gesamten Triathlonkarriere nie einen anderen Trainer als Dan Lorang gehabt und es ist (für mich) schwer vorstellbar, dass sie eine derartige Karriere auch mit jedem x-beliebigen anderen Trainer hinbekommen hätte.
Und ähnliches sehe ich in der Trainer-Athleten-Beziehung bei Sutton-Spirig oder auch (früher) Sutton-Ryf. Ich glaube nicht, dass Ryf mit einem anderen Trainer jemals nochmal an die Leistungsstärke und Dominanz rankommt, die sie mit Sutton jahrelang hatte.
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