Iden hat das Rennen souverän gewonnen. In seinem ersten Rennen über die Langdistanz hat er taktisch alles richtig gemacht.
Aber als begeisterter Zuschauer einer vergleichsweise ereignisarmen Ausdauersportart bleibt für mich ein schaler Beigeschmack: Was wäre, wenn Gustav Iden tatsächlich, wie im Stream angedeutet, für die nächsten 10 Jahre die Langdistanz dominieren würde? Ich befürchte, dann stehen uns zehn saulangweilige Jahre bevor.
Beim Schwimmen sieht man ohnehin nicht viel, und der schnellste Schwimmer gewinnt nie das Rennen. Iden schwimmt solide, das "Stadler-Kienle-Sanders-Drama" findet bei ihm nicht statt. Radfahren wird dann künftig komplett öde, denn niemand bringt die 500 Watt Dauerleistung auf, um der Spitzengruppe aus ein paar Radfahrern und fünfzehn Motorrädern davonzufahren, ohne gleichzeitig Selbstmord zu begehen.
Laufen? Es genügt künftig wohl, bei Halbmarathon erstmals die Übertragung einzuschalten: Ist noch 0 oder 1 Gegner in der Nähe? Vermutlich wird nur auf Hawaii die Leistungsdichte ausreichend hoch sein, damit noch etwas Spannung aufkommt, wenn Iden am Start ist.
Das ist nicht Idens Problem, ich weiß. Aber etwas Spannung in den Rennen wäre nicht schlecht, oder? Es wird aus meiner Sicht höchste Zeit, beim Radfahren die 20m-Regel einzuführen und die Begleitmotorräder auszusieben.
