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Zitat von MatthiasR
Allerdings steht halt bei sehr vielen Leuten das Auto in diesem Zeitraum vor der Firma, außerhalb der Reichweite der eigenen Solaranlage.
Und bei Leuten wie dir, die immer mit dem Rad zur Arbeit fahren (oder die wie ich im Home-Office sind), kann das Auto (meistens) trotzdem nicht geladen werden, weil man einen vollen Akku nicht laden kann (er entleert sich ja nicht, wenn man nicht fährt).
Ist alles nicht so einfach...
Gruß Matthias
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Ab und zu fährt man ja trotzdem mit seinem Auto, sonst kann man es auch abschaffen und durch Car-Sharing ersetzen. Wir nutzen das Auto zum Einkaufen, für die Fahrt ins Schwimmbad im Winter etc. Um einen üblichen 70kWh-Akku für dann rund 300km Reichweite mit den eigenen Solarüberschüssen voll zu bekommen benötigt man ohnehin bei ülichen PV-Anlagen selbst im Sommer rund drei Tage, im Frühjahr/ Herbst noch länger. Da aber die allermeisten PKW nicht weiter pro Woche fahren (30 bis 50km/Tag) und 23 Stunden pro Tag ohnehin rumstehen, passt das ganz gut zusammen.
Firmen können in der Regel noch besser rechnen als Privatleute und werden mit ihrer Flotte an Firmenwagen natürlich dasselbe machen: sie werden ihre Dächer mit PV-Modulen vollpflastern und mit dem dadurch produzierten Strom ihre Firmenflotte/ Dienstwägen laden. Natürlich werden Firmen ihren Ansgestellten in Zukunft auch Lademöglichkeiten tagsüber anbieten müssen, insbesondere wenn der Firmensitz schlecht mit ÖPNV oder Fahrrädern erreichbar sein sollte.
Außerdem wird der durch die Pandemie beschleunigte Trend, einige Tage pro Woche im Homeoffice zu bestreiten, ebenfalls dafür sorgen, dass Autos öfter auch werktags tagsüber an der eigenen Wallbox stehen und nicht nur am WE.
Der durchschnittliche Arbeitsweg in Deutschland ist aktuell 16km lang. Wenn man´, was derzeit diskutiert wird, die Entfernungspauschale neu gestaltet (und z.B. nur noch Bedürftigen in vollem Umfang gewährt), dann wird diese Distanz (im Durchschnitt) eher sinken. Wenn gleichzeitig Autofahren entsprechend teurer wird, dann werden, früher oder später, insbesondere wenn der jahrzehntelang vernachlässigte ÖPNV besser ausgebaut wird und das Radwegenetz verbessert wird, mehr Leute auf die Autonutzung für den Weg zur Arbeit verzichten und statt dessen eben Busse und Bahnen oder das Rad ntuzen. Die Entwicklung ist nahezu unausweichlich, schon aus Gründen des täglichen Rush-hour-Verkehrskollapses in fast allen Metropolen der Welt (zumindest in den Metropolen) die überhaupt noch private Autos in die Innenstädte lassen. London hat mit der Definition von Low-Emission-Zones und einem Mautsystem private PKW schon weitgehend verbannt,
Paris ist gerade dabei ähnliches noch radikaler umzusetzen und viele andere Städte werden folgen).
Es macht keinen Sinn, unser heutiges in vielerlei Hinsicht wahnwitziges Mobilitätsverhalten dahingehend zu überprüfen, ob es in zehn oder zwanzig Jahren mit bis dahin vollzogenem Wandel zur E-Mobilität vollständig kompatibel ist.
Es ist relativ oft nicht kompatibel und wird sich deshalb in vielen Aspekten ändern
müssen.