Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
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Mein Wertesystem sagt erstens, daß ich mich egal wem gegenüber nicht Mittel bediene, die ich nicht akzeptieren würde, wenn sie gegen mich eingesetzt werden (d.h. wenn ich es lustig finde, was mit der AfD gemacht wird, prüfe ich, ob ich es genauso lustig fände gegenüber den Grünen oder der FDP.
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du darfst diese Meinung ja grundsätzlich auch haben. Allerdings wird der Staat von Teilen der AFD-Anhängerschaft als zahnlos und schwach wahrgenommen, gerade weil sich die Exekutive in allen Aktionen an Recht und Gesetz hält.
Im normalen Zivilleben, im Umgang mit Menschen, die einen Minimalkonsens gemeinsamer humanistischer Werte mit mir haben, halte ich sehr viel vom Kantschen kategorischen Imperativ, wie du ihn oben dargestellt hast und versuche durchaus mein eigenes Verhalten stets daran auszurichten.
In der unmittelbaren Auseinandersetzung mit Teilen der AFD, insbesondere den in dieser Partei geduldeten Nazis, gelangt man aber mit dieser Einstellung in Grenzsituationen, die nachweislich sogar lebensgefährlich sein können.
Der Student, der den querdenkenden AFD-Anhänger vor zwei Wochen auf das Maskentragegebot verbal hingewiesen hat und Walter Lübcke, der vor wenigen Jahren sich für die vorübergehende Unterbringung von syrischen Kriegsflüchtlingen unweit seines Heimatortes einsetzte haben ihr moralisch einwandfreies Verhalten gegenüber AFD-Anhängern mit ihrem eigenen Leben bezahlt.
Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man eine derartige satirisch gemeinte Kunstaktion pauschal verurteilt.