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Zitat von HerrMan
Wer oder was ist eigentlich das Kapital im Jahr 2021, also jetzt nicht im 19. Jahrhundert? Das liest sich für mich ein wenig so wie unsere Sekretärin, die mir heute erzählte das "die" die vielen Intensiv-Patienten nach Corona-Impfungen geheim halten.
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Ich würde zuallererst das Buch: "Das Kapital im 21. Jahrhundert" von Thomas Piketty empfehlen. Während Marx das Kapital in seinen diversen Formen und gesetzmäßigen Zusammenhängen theoretisch entwickelte, beschäftigt sich Thomas Piketty mit den empirischen Daten unserer Zeit und kommt zu eindeutigen Entwicklungsergebnissen bzw. -linien.
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Zitat von HerrMan
Ansonsten stimme ich Dir zu, es führt aber bei mir zu einer andern Conclusio. Fit für den Globalisierungswettbewerb zu sein und in Brüssel Gewicht zu haben ist auch für das Klientel von Nutzen, für das du dich hier stark machst. Kurzfristig war der Aufschrei nach Schröders Agenda berechtigt, langfristig scheint es vermutlich schon der richtige Weg gewesen zu sein. Leider, da es für viele noch schwerer wurde aber die meisten gewonnen haben.
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In der EU setzte DE (die rot-grüne Regierung) die andern Ländern mit der Liberalisierung des Arbeitsmarktes, mit Steuerreformen (die einzelne Aufzählung würde jetzt zu weit führen) und Privatisierungen unter Druck (neoliberale Politik), weil DE im Lohnniveau im Vergleich zurückblieb, immer mehr prekäre Arbeitsplätze entstanden und die deutsche Wirtschaft anderer EU Länder an die Wand konkurrierte, so dass das Land exportabhängiger bei stagnierender Binnennachfrage wurde. Heute lese ich von ca. 8 Millionen prekären Beschäftigtenverhältnissen. Gleichzeitig wuchs die soziale Ungleichheit (Vermögensschere) im inneren, bei der DE heute einen Spitzenplatz in der EU und weltweit belegt. Offenbar konnte die SPD ihren Stammwählern die "Vorteile" dieser Politik nicht vermitteln, sonst hätte sie nicht 1/3 seither verloren.