Zitat:
Zitat von Thomas1987
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Das Narrativ war ja eigentlich immer, dass die CDU zum einen an "das grüne Orginal" zum anderen an das konservativ Lager verliert. Beides ist nach den Umfragen ja aber praktisch nicht der Fall. Die Verluste der CDU gehen zum Großteil auf das Konto der SPD, zum kleinen Teil auf das Konto der FDP....
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Das war auf jeden Fall das Narrativ der Wahlkampfstrategen der Union und deshalb bestand der Beginn des Wahlkampfes von Seiten der Union nahezu ausschließlich aus dem Versuch einer maximalen Diskreditierung der Person Baerbock (ohne dass Scholz überhaupt als ernsthafter Gegner um die Kanzlerschaft wahr- oder gar ernstgenommen wurde). Diese von Unions-nahen Medien flankierte Kampagne hat gepaart mit einigen echten Fehlern der Gründenkandidatin und einem fast nicht mehr zu entwirrenden Dschungel an Fake-News ihre Wirkung zumindest bei einem Teil der Wählerschaft, der in der potenziellen Zustimmung zu grünen Positionen noch nicht gefestigt war, nicht verfehlt.
Baerbock scheint für viele in ihrer zugeschriebenen Kompetenz massiv beschädigt, Scholz hätte mit dem Cum-Ex-Skandal weitaus größere Angriffspunkte geboten, aber wurde von der Union und den entpsrechenden Medien viel zu spät als ernsthafter Gegner wahrgenommen und ist dementsprechend unbeschädigt.
Zitat:
Zitat von Thomas1987
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Das ist für mich einfach nicht schlüssig. Warum sollte ein Wähler, welcher mit der CDU unzufrieden, ist zur SPD überlaufen? Das macht doch aus keiner Sicht einen Sinn. Wemm die CDU zu wenig "Klima", zu wenig "hip", zu wenig großstädtisch ist, zu konservativ ist, der wechselt zu den Grünen.
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Ich glaube, dass viele der von Union zu SPD übergelaufene Wähler (gerade die aus der älteren Generation) sich über die genauen Beweggründe der geänderten Wahlentscheidung wenig Gedanken machen. Denen ist Baerbock zu jung als mögliche Kanzlerin und darüberhinaus irgendwie unsympathisch und Scholz kennt man halt, hat sich an ihn gewöhnt und viele finden ihn wohl auch sympathischer.
ich würde sowohl die Grünen (in ihrer aktuellen realpoitischen Ausprägung) übrigens absolut zum konservativ-bürgerlichen Lager und auf keinem Fall politisch linken Lager zählen. Man muss sich da nur mal die Politik Kretschmanns in Baden-Württemberg ansehen oder auch wie vor zwei Monaten durchgehend alle progressiven "links-grünen" Änderungsanträge beim letzten Grünen-Parteitag abgelehnt wurden und das Parteiprogramm letztlich 1:1 beschlossen wurde, wie es Habeck und Baerbock zuvor konzipiert haben.
Das einzige Thema, bei dem die Grünen alles andere als konservativ, sondern durchaus progressiv sind, ist ihr Herzensthema Klimaschutz.
An große Überraschungen glaube ich ehrlich gesagt wegen des von Weißen Hirsches genannten Arguments Briefwahl auch nicht unbedingt mehr. Bei uns in der Familie haben mittlerweile auch alle schon gewählt und die Kuverts sind verschickt.
Allerdings ist am F
reitag vor der Bundestagswahl am 24.9.2921 die größte Fridays-for-future-Demonstration überhaupt in ganz Deutschland geplant und da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass hierdurch Bilder produziert werden, die viele noch Unentschlossenen (oder potenzielle Nichtwähler) in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen könnten, bzw. animieren könnten, doch wählen zu gehen.
in der Hochphase der FFF-Bewegung vor zwei Jahren gab es auch schon erhebliche Beeinflussung mehrerer Landtagswahlen durch FFF, wie nachträglich von Wahlforschern durch Befragungen belegt.