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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Corona Virus
Thema: Corona Virus
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Alt 05.09.2021, 16:48   #25674
Schwarzfahrer
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Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von Michi1312 Beitrag anzeigen
Dann würd ich mal gerne wissen, wo zb der „Fehler“ seiner Behauptung liegt, es gäbe keine Übersterblichleit.
Zitat:
Zitat von hein Beitrag anzeigen
Genau an diesem Punkt habe ich das Video abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr aushalten konnte. Aber das heißt auch, dass ich das Video lange genug gesehen habe, um Dir diese Frage beantworten zu können.
Er hatte sich schon die Daten heruntergeladen, mit denen man die Frage nach der Übersterblichkeit beantworten hätte können, nämlich "Verstorbene nach Tag". Wenn man sich diese Daten auf Bundesebene ansieht, dann kann man schon mit dem bloßen Auge erkennen, dass im Winter 20 auf 21 sehr viel passiert ist und zwar Trotz der ganzen Maßnahmen. Die Übersterblichkeit der ersten Welle sieht man dagegen nur, wenn man in die einzelnen Bundesländer schaut (z. B. in Bayern).
Verstorbene haben eine interessante, statistische Eigenschaft: sie können nur 1x sterben. Das heißt, dass auf eine Übersterblichkeit immer eine Untersterblichkeit folgen muss. Der Fachbegriff hierfür nennt sich "Ernte-Effekt".
Je älter die Verstorbenen sind, desto näher liegen Über- und Untersterblichkeit zeitlich beieinander. Wenn man jetzt noch Sterblichkeiten über komplette Kalenderjahre ansieht, dann mitteln sich diese Effekte teilweise aus.
Soweit hast Du Recht, daß die integrale Betrachtung übers Jahr zeitweilige/wochenweise Übersterblichkeiten ausgleicht bzw. ausmittelt (so wie die durchschnittliche ICU-Belegung von 4 % verschleiert, daß es zeitweise deutlich höher lag). Was aber zu bedenken ist: die Aussage ist oft, die Corona-Toten sind überwiegen "zusätzliche" Tote die ansonsten noch viele Jahre hätten leben können. Das wäre aber nur den Fall, wenn tatsächlich in der Summe mehr Menschen pro Altersklasse (und zwar Prozentual) sterben, als ohne Corona. Dies ist in allen Daten nicht erkennbar. Der Gedanke, daß die Summen-Übersterblichkeit wegbleibt wegen der tollen Maßnahmen, wird stark abgeschwächt durch die Tatsache, daß in Schweden (trotz sehr lascher Maßnahmen) praktisch die gleiche unauffällige anteilige Sterberate in allen Altersklassen zu sehen ist.

Ich folgere daraus allerdings nicht "keine Pandemie", weil es ja nur zwei Länder sind, die er analysiert. Für mich bedeutet das, daß in diesen beiden Ländern Corona offenbar nicht die dramatische Zahl an zusätzlichen Toten produziert hat, die medial vermittelt wird, und die verlorene Lebenszeit der meisten unter einem Jahr liegen dürfte (also vor allem vorerkrankte Menschen starben) - darum der relativ schnelle Ausgleich durch Untersterblichkeit in den darauffolgenden Monaten. Mich würde die gleiche Rechnung für ein Land wie Ungarn interessieren, wo es (zumindest nach meinem Eindruck aus Medien und persönlichen Berichten) deutlich mehr schwere Erkrankungen gegeben haben könnte. Wenn es da Unterschiede gäbe in dieser Auswertung anteiliger Toten je Altersklasse, dann könnte man z.B. auf unterschiedliche Kreuzimmunitäten in den Bevölkerungen verschiedener Regionen schließen, die u.U. mehr ausmacht, als die Maßnahmen, bzw. darauf hindeuten könnte, daß das Virus je nach Land/Region/Bevölkerung sehr unterschiedliche Gefahr darstellen kann.
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