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Alt 01.09.2021, 13:41   #1902
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.891
Zitat:
Zitat von Nogi87 Beitrag anzeigen
Der Spitzensteuersatz ist zu bezahlen, wenn das zu versteuernde Einkommen bei diesem Wert liegt. Das zu versteuernde Einkommen stellt die Differenz zwischen steuerpflichtigen Einnahmen und steuerlich abzugsfähigen Ausgaben sowie Freibeträgen dar. Somit muss man deutlich mehr verdienen um den Spitzensteuersatz zahlen zu müssen. Ich verdiene nämlich in etwa die 54.500 Euro und bin meilenweit vom Spitzensteuersatz entfernt.
Nur kurz zur Richtigstellung, da du diesen Satz ständig wiederholst.
Die Einkommensteuer wird (nach §32a EStG) abschnittsweise in fünf Zonen berechnet. Der Durchschnittssteuersatz (das ist das, was einem umgerechnet in EUR abgezogen wird) liegt immer niedriger als der sog. Grenzsteuersatz. Der Grenzsteuersatz erreicht sein maximum beim Spitzensteuersatz. Es ist also unmöglich den Spitzensteuersatz auf das gesamte Einkommen zu bezahlen.

Beispiel 1: Man kann an der EKSt Grundtabelle für 2021 ablesen, dass ein einzelveranlagter AN (also ohne Ehegattensplitting) mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 60.000 EUR eine Steuerbelastung von 16.064 EUR hat - also Durchschnittssteuerbelastung von 27% obwohl der Grenzsteuersatz hier (und in der Stufe davor) bereits 42% ("normaler" Spitzensteuersatz) beträgt.

Beispiel 2: Ein alleinveranlagter AN der nur ein eher geringes zu versteurendes Einkommen - von sagen wir 26.400 EUR hat, der hat einen Durchschnittlichen EkSt Satz von 15%, also 4.026 EUR abzuführen. Der Grenzsteuersatz (also das was er vom nächsten zu versteuernden EUR abzuführen hätte) liegt hier bei 29%.

Die EKSt Belastung in D ist nicht so hoch wie man meint. Ein signifikanter Teil von dem was am Monatsende abgezogen bekommt sind Sozialversicherungsbeiträge, ggf. Kirchensteuer und Soli und darf nicht der EkSt angerechnet werden.

Die permanente Wiederholung (in wirklich jedem Wahlkampf und im Grunde von allen Parteien), man werde die kleinen und mittleren Einkommen bzgl. der Einkommensteuer entlasten, führt also möglicherweise in die Irre - diese Einkommen bezahlen eh bereits nicht so viel EKSt und bzgl des gesamten Steueraufkommens ist das nur recht wenig.

Viel sinnvoller wäre es, dafür zu sorgen, dass unsere Sozialsystem sinnvoll reformiert/finanziert werden (z.B. mittels FTS) und Arbeit stark von der gesamten Abgabenlast befreit wird - vor dem Hintergrund der Digitalisierungswelle in der wir uns befinden sowieso.

Dies hätte überdies den Effekt, dass kleine und mittlere Einkommen nicht auch noch bereits versteuertes Geld - in signifikantem Maße - zum Schließen der Rentenlücke verwenden müssen.

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