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Alt 30.08.2021, 15:40   #227
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.697
Zitat:
Zitat von longo Beitrag anzeigen
Negativ aufgefallen sind mir die teilweise sehr seltsam anmutenden Argumentationen des "auto motor sport" Magazin Redakteurs:
"Ein Unterschied ist womöglich auch, dass viele das Auto eher als Fortbewegungsmittel sehen, sie schnell von A nach B kommen wollen, nach einem langen Arbeitstag ungeduldig sind, den Kopf nicht frei haben oder tatsächlich am Handy Nachrichten checken. Für den Radfahrer ist es womöglich eher Freizeit, Sport, Genuss, Ablenkung. Also zwei völlig unterschiedliche Ausgangssituationen, aus denen heraus man aufeinandertrifft.."

Was für ein selten blödes Argument mit dem er die Radfahrer subtil diskreditieren und zu Verkehrsteilnehmern "zweiter Klasse" abstempeln will..
Das Argument ist faktisch natürlich falsch. Tatsache ist aber, daß viele Autofahrer so denken - und die Denkweise beeinflußt ihr Verhalten Radfahrern gegenüber - man sollte also damit rechnen. Ich habe es besonders im vom Radfahrer wenig frequentierten Oberbayern (Gegend um Murnau) erlebt, live am Fahrstil der Autofahrer, aber auch wörtlich so von Einheimischen gesagt: "was fährt der Radler zum Spaß auf der Straße - der will mich nur ärgern, einen Grund, hier zu fahren, kann er sonst nicht haben".
Zitat:
Zitat von longo Beitrag anzeigen
Ähnlich bescheuert wird vom "auto motor sport" Redakteur argumentiert zum Thema Tempo 30 und warum dort dennoch Radfahrer sehr oft überholt werden, obwohl die schon mit 30 km/h unterwegs sind:
"Da läuft manches womöglich unterbewusst ab, ohne bösen Willen. Der Autofahrer sieht ein Fahrrad, das er schon Tausende Male überholt hat, weil es in allgemeiner Wahrnehmung eben langsam ist. Also wird es auch jetzt überholt. Vermutlich wäre der Autofahrer selbst überrascht, dass dann in der Zone 30 auf einmal 45 km/h auf dem Tacho stehen. Dem Radfahrer traut man die 30 km/h vielleicht gar nicht erst zu, ein Rennrad erkennt der Laie womöglich gar nicht. Und während man ein Fahrrad automatisch und vielleicht fälschlicherweise mit "langsam" assoziiert, weiß man beim Motorrad, dass es schneller fahren könnte. Deswegen wird das auch nicht überholt."
Das finde ich nicht bescheuert, sonder einfach wahr. Es ist eine gute Beschreibung dessen, was oft psychologisch abläuft. Wiederum etwas, womit man rechnen muß, gerade weil es meist dem Autofahrer unbewußt ist, er es also kaum korrigiert. (habe ich früher, als ich noch relativ schnelle Laufeinheiten trainiert habe, sogar mit radfahrenden Senioren erlebt: die haben sich abgemüht, mich zu überholen, weil ja "Rad immer schneller als Laufen ist" - und dann lief ich gemütlich direkt an ihrem Hinterrad weiter mit 12 - 13 km/h. Auch die Versuche von Autofahrer, Radler vorm Kreisverkehr zu überholen, beruhen auf so einer Fehleinschätzung.)
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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