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Zitat von Klugschnacker
Der Missions- oder Taufbefehl ist eine Fälschung und wurde Jesus nachträglich untergeschoben. Er stellt das exakte Gegenteil dessen dar, was Jesus eigentlich wollte:
"Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe." Erstens war Jesus ein überzeugter Jude. Er verstand sich selbst als jüdischer Rabbi, der die Tora auslegte. Er wandte sich ausschließlich an Menschen jüdischen Glaubens und schärfte seinen Jüngern ein, ihre Zeit nicht mit Nichtjuden zu vergeuden. Ganz sicher wollte er keine Missionierung der Welt im christlichen Glauben anregen, den er mit vollem Herzen abgelehnt hätte.
Zweitens war Jesus davon überzeugt, dass das Gottesreich noch zu seinen Lebzeiten auf der Erde kommen würde. Tatsächlich hielt er in den Monaten vor seinem Tod das Gottesreich für unmittelbar bevorstehend. Er hielt die verbleibende Zeit für sehr knapp. Darum sagte er seinen Jüngern, sie sollen ihr Wirken auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränken. Ganz sicher wollte er keine fernen Völker oder gar Kontinente missionieren, denn deren Heiden waren ihm vollkommen egal. Ebenso waren ihm ferne Zeiten gleichgültig. Für deutsche Christen, die zweitausend Jahre nach ihm leben, hatte er keine Botschaft.
Drittens kann eine Taufe im Namen des Heiligen Geistes unmöglich auf Jesus zurückgehen, sondern ist eine nachträgliche Fälschung. Es dauerte mehrere Jahrhunderte nach dem Tod von Jesus, bis die Idee eines Heiligen Geistes populär wurde. Jesus wusste noch nichts von einer Dreifaltigkeit, zu der er selbst gehört hätte. Als überzeugter Jude und damit als strikter Monotheist hätte er sowohl die Idee der Dreifaltigkeit abgelehnt, wie auch die Behauptung, er selbst sei eine Gottheit.
Der gefälschte Missionsbefehl hat unbeschreibliches Leid über die Länder gebracht, die damit beglückt wurden. Er war die moralische Grundlage für die Kolonialisierung und für den allgemeinen Umgang mit allen Menschen, die anderen Glaubens waren.
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Hallo Klugschnacker,
kann ich vollinhaltlich und vollumfänglich so stehen lassen. Muss auch nicht weiter kommentiert werden. Unterschreiben würde ich es so allerdings nicht, weil ich selbst eine Bibelarbeit verfassen müsste. Daher muss ich deinen Ausführungen glauben.
Allerdings deckst du wieder Jörn? Er soll mal darüber nachdenken, dass auch seine Freiheit am Hindukush verteidigt wurde? Denn im Umkehrschluss könnte man dir, Jörn, falls du mitliest, unterstellen, du sympathisiertest mit dem Islam?
Die Frage war doch nach der westlichen Tönung von Ralph in Sachen Islam. Auch hier glaube ich nicht, und ich bleibe dabei, dass der Islam generell als Religion grundsätzlich verurteilt werden kann. Ebenso wenig wie das Christentum. Denn sonst hätten wir auch hier die Taliban am Ruder? Ich glaube nicht, dass die unsere Soldatinnen und Soldaten in Afgahnistan frei von christlichen Einflüssen und Tugenden waren. Haben nun die Amerikaner und vorher die Russen Leid über die Afgahnen gebracht? Oder haben die Afgahnen Leid über ihr Land selbst gebracht? De facto wurde die "Freiheit Deutschlands am Hindukush verteidigt". Stimmt das auch? Mir persönlich ist ein christlich geprägtes Abendland im Zweifelsfalle lieber als ein vom Islam bestimmtes Land. Nichts gegen Araber. Auch nichts gegen Muslime in Deutschland lebend.
Die Frage ist doch, ob eine Abschaffung sämtlicher Religion wahrheitsfähig ist. Das Leib-Seele-Problem ist im akademischen Diskurs ungelöst. Um das Grundmuster und Spannungsfeld Glaube versus Wissenschaft hier wieder aufzuziehen. Praktisch gedacht würde die Abschaffung des Islam in Deutschland politisch nicht machbar sein. Daher sollte Jörn seine radikalen Forderungen einem Realitätscheck unterziehen, sowohl auf der theoretischen Ebene als auch in der Praxis?
Oder theoretisch zugespitzt formuliert: nehmen wir an, Jörn gelingt es sämtliche Religion abzuschaffen. Die Muslime in Deutschland lebend würden das, meine ich, nicht so toll finden. Käme es zu sozialen Unruhen? Und falls ja, so ist Jörn der Aggressor in der Gegenwart, weil er diese Unruhen ausgelöst hätte? Schaffen wir also lieber das Christentum ab? The säme thing.
Damit lasse ich mich auf kein weiteres "Kreuzverhör" ein und ich glaube, ich muss mal ernsthaft eine Synagoge aufsuchen.
Und damit verabschiede ich mich von der Opferrolle und der Prellbockrolle, aber auch als Aggressor und Teaser hier im Forum mit einem herzlichen Shalom.
Trimichi