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Zitat von Hafu
Bist du tatsächlich schonmal in den USA Auto gefahren?
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Meine Ausführung bzgl. Regeln vs. Gängelung bezog sich auf die grundlegende Sicht in freiheitlichen Gesellschaften. Du hast Recht, bzgl. Autofahren grenzt der US-Ansatz an Gängelung (ich hatte mal einen Mietwagen, den konnte man nur anlassen, wenn der Gurt angelegt war

). Ich erkläre es mir damit, daß mangels Fahrschulenpflicht in vielen Bundesstaaten die fahrerischen Fähigkeiten von vielen Amerikanern sich auf sehr niedrigem Niveau bewegen, was man dann durch die extrem niedrigen Geschwindigkeitslimits auszugleichen versucht. (Beispiel für Unterforderung auch z.B. die Supermarktparklätze, die so ausgelegt sind, daß man nie rückwärts fahren muß, die meisten Verkehrsschilder sind geschriebene Texte, da Piktogramme für viele nichts bedeuten, u.a.m.).
Zitat:
Zitat von Hafu
Autofahren fand ich in den USA immer sehr entschleunigend
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Der Begriff passt, bewerte ich aber anders. Es mag im Großstadtverkehr auch entspannend sein. Bei langen Überlandfahrten von mehreren 100 km (speziell die schnurgeraden Prärie-Strecken) fand ich es persönlich ähnlich anstrengend wie die Transitstrecke durch Österreich nach Ungarn: ziemlich leere, ziemlich gerade Straßen. Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen und bin zu mehr Pausen gezwungen, als wenn mich durch lebhaften Verkehr oder durch eine noch sicher mögliche höhere Geschwindigkeit geforderte Aufmerksamkeit wach hält. In den USA stresst mich zudem auf der Autobahn die beliebige Spurwahl, da ich dann mit Überholern auf beiden Seiten rechnen muß - das ist nicht entspannt, besonders wenn ein zig-tonner Lastwagen von hinten anbraust, der genauso schnell fahren darf und kann, wie ich.