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Zitat von qbz
Leider befinden wir uns in der Situation, dass es sich bei den Folgen bzw. Auswirkungen der Erderwärmung schon um die messbare Faktizität stattgefundener Ereignisse (!) geht, und nicht mehr allein um Prognosen.
Die lokale Zunahme von Dürre, Trockenheit, Hitze- Kälteperioden, Überflutungen, Bränden, das Auftauen von Permafrostböden, Schmelzen der Arktis, Abtauen der Gletscher, die Erhöhung des Meerespiegels, das Erwärmen der Meere, die Änderungen des Jetstreams, das Verschwinden von Arten (Korallenriffs) als Folge der gemessenen Erwärmung usf. finden real statt. Es handelt sich schon um empirische, beobachtbare und messbare Ereignisse und keine Prognosen! Wir befinden uns in der Klimakrise, notabene.
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Ja, es sind messbare Ergebnisse, wenn es um abschmelzen von Gletschern, Auftauen von Permafrost u.ä. geht, die auch klar als erkennbare Zeichen eines kontinuierlichen Klimawandels unstrittig sein dürften. Lokale Dürre, Überflutungen, Brände, auch Artensterben sind dagegen viel weniger klar mit dem Klimawandel ursächlich zu verbinden, da ist sowohl der Beweis als auch der Gegenbeweis kaum möglich. Und sogar wenn es einen Zusammenhang gibt, sind es meist keine monokausalen Abhängigkeiten, sondern Ergebnisse komplexer Zusammenhänge (Zunehmende Waldbrände z.B. nach jahrelanger falscher Forstbewirtschaftung und falscher Siedlungspolitik, etc.). Daher alles in den einen Topf namens "Klimakrise" zu kippen halte ich für nicht richtig (zumal der Begriff Krise sich nicht aus den aktuellen Zuständen, sondern allein aus m.M.n. wenig aussagekräftigen Prognosen ableitet).
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Zitat von qbz
Der Prozess der Erwärmung mit seinen Folgen findet dabei in einem solchen Tempo statt, dass sich weder die Vegetation, noch die Tierarten noch der Mensch daran anpassen können.
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Der einzelne vielleicht nicht, die gesamte Biosphäre ändert sich aber den Bedingungen entsprechend, wie es schon immer war. Einzelne Arten werden lokal verschwinden, andere machen sich breit - z.T. mit üblen Folgen für die bis dahin einheimischen Arten (sowas gab es schon in Australien durch importierte Tierarten - Migration kann nicht nur bei Menschen Probleme mit sich bringen). Aber Menschen leben in extremsten klimatischen Bedingungen jetzt schon - und sie werden es auch in Zukunft tun.
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Zitat von qbz
Jedwelche Verlangsamung wäre absolut wünschenswert und sollte oberste Priorität für alle Gesellschaften haben!
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Weniger Veränderung wäre für die meisten Menschen wünschenswert. Ob die Verlangsamung der klimabedingten Änderungen die oberste Priorität haben muß, bezweifle ich; ich bin überzeugt, daß die meisten Menschen auf dieser Erde deutlich andere Prioritäten haben. Ob die Einschätzung "der Wissenschaft" über die Priorität der "Klimarettung" für alle Menschen weltweit gelten muß, bezweifle ich und halte es für ebenso arrogant, wie vor ein paar Jahrhunderten den Glauben, daß man der ganzen Welt die Lehre Christi überbringen muß, damit sie erlöst werden. Der "Weltrettungsanspruch" der Klimapolitik ist das, was mich am meisten skeptisch macht; alle solchen Ansätze haben in der Geschichte viel Leid nach sich gezogen.
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Zitat von qbz
Würden positive Auswirkungen der Erwärmung überwiegen, würde die Menschheit niemals das Verbrennen fossiler Energieen verringern und ganz beenden wollen.
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Es wird lokal mal Vorteile, mal Nachteile geben. Global halte ich es für nicht quantifizierbar, was überwiegt, da die Maßstäbe auch nicht gleich sind. Für die Reduktion der Nutzung fossiler Energien gibt es m.M.n. viel überzeugendere und pragmatischere Gründe, wie Umweltverschmutzung, Sicherheit, oder Endlichkeit der Vorräte. Um diese Nutzung innerhalb von ein-zwei Jahrzehnten ganz zu beenden, fehlen aktuell die technischen Lösungen, mit denen in den Industrieländern der Lebensstandard nicht sehr deutlich absinkt bzw. in den armen Ländern der Lebensstandard nicht auf dem aktuellen Niveau eingefroren wird.