Zitat:
Zitat von Thomas1987
Grüne und SPD wollen Vertreter von DITIP und Schura in den Rundfunkrat des NDR berufen. Islamistische Verbände gesteuert von Terrorstaaten. Ich hoffe speziell alle Wähler der Grün_innen wissen was sie da eigentlich wählen.
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Ein Rundfunkrat bzw.
ein Fernsehrat soll in seiner Zusammensetzung gemäß Rundfunkstaatsvertrag die Gesellschaft abbilden. Hier findest du die augenblickliche Zusammensetzung beim NDR. Da finden sich zwei Mitglieder die die evangelische Kirche hinschickt. zwei Mitglieder aus der katholischen Kirche, ein Mitglied aus der jüdischen Gemeinde. Daneben noch Abgesandte der Landessportbünde, ein Mitglied des "Verbandes der Kriegsopfer", ein Mitglied des Verbandes der "Opfer des Stalinismus", ein Mitglied vom Landesseniorenrat, ein Mitglied vom Landesmusikrat, einer vom Landeselternbund, einer vom Kinderschutzbund usw.
6,4% der Deutschen sind Muslime. Die haben die deutsche Staatsangehörigkeit, dürfen wählen, zahlen Steuern, sitzen sowohl für die Union als auch für andere Parteien in den Parlamenten, aber sind gemäß aktueller Satzung nicht im NDR-Rundfunkrat vertreten, der ja die Gesellschaft abbilden soll. Findest du das O.K.?
Mir ist die Problematik des Ditib oder der Schura bspw. in den Finanzierungsstrukturen und den personellen Verflechtungen mit dem türkischen Staat durchaus bewusst, aber da die Ditib ja auch z.B. den islamischen Religionsunterricht maßgeblich mitgestaltet, muss der deutsche Staat v.a. darauf dringen, dass die Ditib hier rechtskonform und als eigenständige Interessensvertretung der Muslime in Deutschland agiert.
Gravierende Probleme in der Organisationsstruktur gibt es bekanntlich auch in anderen Religionsverbänden, wie z.B. der katholischen Kirche.
Die Muslime einfach als gesellschaftliche Gruppe im NDR-Rundfunkrat nicht zu repräsentieren, wie es z.Zt. der Fall ist, wäre angesichts der Größe dieser Gruppe und der gesellschaftlichen Relevanz ganz sicher ein Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag, dem alle Organde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unterliegen.