Zitat:
Zitat von TriVet
... Übrigens führen Infektion und Impfung zur Herdenimmunität. Dann brauchen wir auch dieses im Grunde schon seltsame Argument nicht, dass wir die Kinder impfen müssen, um die gefährdeteren Erwachsenen zu...
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Dieses Argument des Stiko-Chefs halte ich für irritierend.
Drosten (der natürlich Virologe und nicht Epidemiologe ist) vertritt mittlerweile die klare Meinung, dass so etwas wie Herdenimmunität bei SARS-COV2 wegen der hohen infektiösität der neuen Varianten überhaupt nicht erreichbar ist und es daher auch keinen Sinn macht, diese anzustreben.
Herdenimmunität würde ja bedeuten, dass ab einer bestimmten impfquote noch nicht geimpfte Personen durch die Menge an geimpften Personen geschützt sind.
Drosten vertritt (seit mehreren Monaten) die für mich plausibel nachvollziehbare Ansicht, dass auch bei 90% Impfquote (was wir sowieso nie erreichen werden) die 10% ungeimpften früher oder später infiziert werden und sich daher eine Immunität durch Infektion holen werden, so dass innerhalb von zwei bis drei Jahren eine komplette Durchseuchung mit dem dann endemischen SARS-Cov2-Virus stattgefunden hat.
Daher sollte man, (nach Ansicht von Drosten) den Begriff der Herdenimmunität, den Mertes hier aktuell noch benutzt, besser komplett verlassen.
Letztlich wird erst die Zukunft erweisen, wer tatsächlich Recht hat, aber ich kann den Argumenten von Drosten sehr viel abgewinnen und habe -wie schon ein paar mal formuliert- einige Probleme mit den offiziellen, sehr konservativen und oftmals dann auch verkehrten Stiko-Positionen der vergangenen 6 Monate.