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Alt 14.06.2021, 11:30   #2667
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 3.221
Aloha Athleten,

ich wollte eigentlich etwas über Superschuhe, Wattwerte@40km/h und Veranstaltungen während der Pandemie loswerden.
Doch bevor ich diverse Berichte hier in das Forum stelle, nutze ich am Besten das Leitmedium "Frühsport" schlechthin.
Immerhin saß ich am Samstag zum Sonnenaufgang drei Stunden easy auf dem Bike, um mich nach dem Intervall-Bahn-Workout am Abend zuvor für den ersten Triathlon des laufenden Jahres gestern locker zu machen.

Doch jetzt meine eigentlichen Anliegen:
Es wird mir immer schwieriger zu verstehen, wie Athleten 40km/h (und mehr) mit so wenig Watt Aufwand schaffen können?!
Da trau ich mich echt überhaupt nicht, meine bzw. unsere Werte dort einmal einzustellen.
Virtuell sehe ich dann exakte Kopien der Legenden wie Chris Boardman und Fabio Cancellara im TSF und Lausitzer Schrankwände hier in meinem direkten Umfeld vor mir.

Aber nicht lang schnacken, real talk:
Am Samstag ist Carsten zwei Stunden am Stück 43,5km/h mit 301 Watt getreten, ich selber hatte gestern nach dem Rennen (15Grad, Windböen bis 50km/h, daher u.a Scheibenradverbot im Rennen - aber sowas habe ich auch nicht verfügbar) 277 Watt für 39km/h auf dem Garmin, Hannes 265 Watt für 38,9 km/h auf seinem SRM.
Und wir sitzen da eigentlich schon mit Aeroschüssel, 60/88mm laufradkombi und hautengem Einteiler ziemlich aero drauf...
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Damit leite ich nahtlos zum Bereich "Superschuhe" über:
Als ich nach gut einer Stunde Dauerballerei dann endlich vom Rad sprang und die ca. 100 Meter durch die Wechselzone geschoben habe, ahnte ich nix gutes über den anstehenden Zehner.
Da ich aus meinem Team so ziemlich der Letzte zum Laufstart war, verzichtete ich auf Socken, Sonnebrille und Schickimicki, presste die sandigen Füße direkt in den vaporfly Next% V2 und stolperte über die Zeitmessmatte beim Ausgang aus T2.
Vielleicht 200 Meter, wahrscheinlich sogar weniger ging gar nix, dann waren die festen Beine urplötzlich locker, die Carbonfedern in beiden Superschuhen aktiviert und ich bin gefühlt gerannt wie von einem aggressiven Wespenschwarm verfolgt - am Ende benötigte ich knapp 37:10 Minuten für den Laufkurs.
Wahrscheinlich wäre diesmal sogar eine Zeit nah an oder unter 36 Minuten drin gewesen, aber ich traute diesem Schritt-Stakato der Vaporfly's an meinen Beinen nicht so richtig und war daher bis Kilometer 7 eher vorsichtig unterwegs.
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An den Füßenj gab es keinerlei Beschwerden - und sollte es hart auf hart kommen und ich in Hamburg um jede Sekunde im Kampf um den Konaslot fighten müssen, würde ich in der Tat barfuß in den Marathon starten, das Vertrauen in meine Superschuhe ist nach viermaligem Tragen mittlerweile riesig!
Definitiv die richtige Entscheidung, endlich auch bei den Laufschuhen im Rennen auf die modernste Technik zu setzen, leider geil!

Und falls es interessiert, wie "echte" Rennen während der Pandemie stattfinden können, anbei der aktuelle Bericht zum Cottbuser Ost-See-Triathlon...

Cottbus – Raceday//13.06.2021
Stell Dir, es herrscht eine nicht enden wollende Pandemie, es ist Triathlon - und alle kommen hin!
Genau so war es beim gestrigen Cottbuser Ost-See-Triathlon, der jahrelang unter unserem Radar weil terminlich sehr nah am sächsischen Klassiker „Schlosstriathlon Moritzburg“ irgendwo in der Pampa unter „ferner liefen“ stattfand.
Doch durch die zäh-anhaltende Corona-Pandemie kam dieses Jahr alles anders!
Während der Schlosstriathlon ein weiteres Jahr kein akzeptables Konzept zur Durchführung des Klassikers fand, machten die Cottbuser Nägel mit Köpfen und stellten unter den schwierigen Bedingungen ein exzellentes Event für alle Teilnehmer und Freunde des Ausdauerdreikampfs auf die Beine.
Statt hängender Köpfe nach der Absage des Schlosstriathlons fand „Team Guhr“ tags darauf durch akribische Internet-Recherche Informationen zum Cottbuser Event. Bis dato hatten sich kaum 20 Sportler für die Olympische Distanz angemeldet.
Trotz eines schlüssigen Hygienekonzepts und noch mehr Optimismus durch die Veranstalter glaubte kaum einer aus unserem Team - nach all den Absagen quer durch die verschiedenen Sportarten - an die Durchführung. Aber anmelden kann man sich ja sicherheitshalber dennoch einmal!
Eine gute Woche später war das komplette Event mit 290 Anmeldungen dann schlagartig auf allen Strecken ausgebucht.
Und am 13. Juni, Raceday, gab es dann tatsächlich drei Rennen – Olympische Distanz, Sprint und Supersprint der Kadernachwuchsathleten.
Alles fand unter akzeptablen Hygienebedingungen mit 300 Teilnehmern statt.
Wer sich soeben fragt, wie ein Wettkampf in der Pandemie eigentlich abläuft, hier kurz das Wichtigste:
Es sind keine Nachmeldungen vor Ort möglich, die Nummern- und Transponderausgabe erfolgte mit Mund-Nasen-Schutz im Freien gegen ein aktuelles Testergebnis oder den erfolgreichen Impfnachweis, parallel checkt sich noch jede/r Athlet/in auf dem Smartphone via Luca-App zur Kontaktverfolgung ein.
Das ging alles Ruckzuck und ohne Papierkram.
Beim Rennen ging‘s mit getrennten Startwellen (10 Leute alle 10 Sekunden) steil!
22 Grad im See bedeuteten ein „Old School Swim“ in Badehose und ohne den - besonders durch die lange Schwimmpause während der diversen Lockdown-Phasen - allseits geliebten Neo.
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Danach konnte bei 15 Grad Lufttemperatur und trockenen Straßen über eine komplett gesperrte Radstrecke geballert werden.
Aber Achtung – durch die starken Windböen bis 50 km/h und die sehr schnelle Strecke hatten die Verantwortlichen kurzerhand den Einsatz von Scheibenrädern untersagt!

Dies traf einige unserer Athleten wie Lukas, Markus oder Basti ziemlich hart und sorgte vor dem Start für emsiges Treiben an der Wechselzone, um noch kurzerhand die Karbongranaten rennkonform umzurüsten.
Am Ende kamen sogar diverse „Rad-Oldtimer“ noch zu einem unerwarteten Renneinsatz, während der nagelneue Megahobel eingeschnappt im Kofferraum bleiben mußte!
Die finale, abwechslungsreiche Laufstrecke führte dann in mehreren Schleifen durch Anwohnerstraßen und ermöglichte es uns allen somit ebenfalls, verkehrsfrei „All Out“ über den Asphalt zu hämmern!

Das Wettkampfzentrum mitsamt dem Ziel waren auf den weiträumigen Parkplätzen eines riesigen Möbelhauses aufgebaut.
Und in der aktuellen Zeit definitiv nicht selbstverständlich – es gab sogar auf der Laufstrecke alle 2,5km eine "Take away" Rundenverpflegung und im Ziel dann die Basics wie Wasser, Limo, Riegel, Obst.

Unser neugegründetes Team Lausitz war mit 12 Athleten dabei und jeder holte alles aus sich heraus!
Die Ergebnisse findest Du bei Interesse hier!

Nach der ewig wettkampffreien Zeit war dies definitiv ein geiler Tag mit viel Action an der frischen Luft!
Und jetzt freuen wir uns bereits auf das nächste Rennen in 13 Tagen rund um die idyllische Koberbach-Talsperre!

Mahalo, Hang Loose&don't stop training
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