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Zitat von Adept
Oh, das will aber einer unbedingt recht haben! 
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Zitat:
Zitat von Adept
Das ist doch völliger Quak.
Es zeigt einfach, dass die Berechnung nicht so eindeutig und einfach ist. Aber wie gesagt, manche können Ambivalenz nicht aushalten. Für manches/vieles gibt es halt keine eindeutige Antworten. Und dann gibt noch Egos, die alles tun, um recht haben zu können. Bemitleidenswert.
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Du beförderst in zwei Beiträgen hintereinander die Diskussion von der argumentativen Sachebene auf eine persönliche Eben und wirfst
mir vor, dass ich "Ambivalenz nicht aushalten" kann und "unbedingt Recht haben" will?
Mich hat die Fragestellung interessiert und ich habe mich heute Mittag ernsthaft mit der von dir zwar nicht verlinkten, aber genannten niederländischen Studie beschäftigt. Mich hat sie absolut nicht überzeugt.
Nichtsdestoweniger finde ich aber die Fragestellung, obwohl sie hier im Corona-Thread offtopic ist, hochinteressant: es wäre wirklich ein dickes Ding, wenn all die Bemühungen, die wir uns in den vergangenen Jahren gegeben haben, die Menschen vom Rauchen abzuhalten, der Gesellschaft unter dem Strich Geld gekostet und die Sozialsysteme belastet hätten und in Zukunft noch mehr belasten würden.
Und es wäre mehr als bemerkenswert, wenn dies auch für den immer wichtigeren Kampf gegen Übergewicht und den daraus resultierenden Folgeerkrankungen wie z.B. Diabetes gelten würde.
Obwohl die Werte einer Gesellschaft und die Qualität eines Gesundheitswesens sich natürlich nicht nur an den Kosten für Krankheitsausgaben und den Ausgaben der Sozialversicherungen bemessen wäre es ein echter Paradigmenwechsel, wenn die Erziehung zu gesundheitsbewusstem Verhalten (weniger und gesünderes Essen, weniger Rauchen) der Gesellschaft tatsächlich teurer zu stehen käme, als wenn man umgekehrt Rauchen propagiert und fördert wie es ja wegen damals von den Tabakkonzernen unterdrückter wissenschaftlicher Daten (bzw. von Konzernen manipulierter Auftragsforschung) in den 50er- und 60er-Jahren tatsächlich der Fall war.
Aber wie gesagt, mir fehlen für diese These absolut die Fakten. Den NZZ-Text (und auch den auf demselben Datenmaterial basierenden Spiegeltext ohne Bezahlschranke) sehe ich als reinen journalistischen Clickbaiting-Text an und die Niederländische Modellierungs-Studie, auf der der Text im wesentlichen basiert nennt einige ihre gravierenden Einschränkungen ja sogar selbst, ganz abgesehen davon dass es im Jahr 2015 angesichts nicht vorhersagbarer Fortschritte in der Medizin ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Lebenserwartung von derzeit 20-jährigen Rauchern und Nichtrauchern auch nur annähernd vorherzusagen und daraus tragfähige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Wir wissen ja nicht mal auch nur annähernd, wann in 40 oder 50 Jahren das Renteneintrittsalter beginnen wird, d.h. ob ein mit 65 verstorbener niederländischer Raucher im Jahr 2055 dem niederländischen Staat die Auszahlung einer Rente spart oder vielmehr, weil bis dahin wegen verlängerter Lebenserwartung erhöhtem Renteneintrittsalter er nicht vielmehr für z.B. 10 Jahre als Beitragszahler verloren geht, weil die Menschen dann evt. erst mit 75 in Rente gehen werden (wenn überhaupt).