Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ein Frage zu diesem Gedankengang: Diskutiert man immer mit dem Ziel, daß der andere die Richtigkeit meiner Argumente einsieht? Und ist eine Diskussion ohne dieses Ergebnis keine konstruktive Auseinandersetzung? Muß immer einer am Ende zugeben, daß der andere Recht hat?
Für mich gilt das nicht grundsätzlich. Eine Diskussion führe ich, um die Meinung des anderen Menschen, seine Sicht zu erfahren - weil ich mich für diesen Menschen interessiere. An seinen Argumenten kann ich meine eigenen Argumente schärfen, oder auch verwerfen - unabhängig davon, ob einer den anderen überzeugt, denke ich und entwickle ich mich dadurch weiter, und hoffe, daß er es auch tut. Vielleicht erkennt einer oder der andere seine eigenen Unsicherheiten erst dabei. Konstruktiv kann auch sein, wenn wir dabei auf eine Idee kommen, an die keiner der Beiden vorher gedacht hat. All das entfällt aber m.M.n., wenn das primäre Ziel die Überzeugung des anderen ist, weil ich dann nicht mehr offen für Neues bin.
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Kann man so sehen.
Wenn ich aber feststelle, dass der andere mir nur seine Meinung aufdrücken will, ohne sich für Argumente zu interessieren, kann ich mir die Diskussion sparen. Natürlich besteht die Gefahr, dass ich im Unrecht bin. Wenn es aber um Standpunkte geht, die wissenschaftlich eindeutig oder zumindest mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit belegt sind, halte ich dieses Risiko für sehr gering. Dann spare ich ich die Mühe, mit jemand zu diskutieren, der gar nicht an einem Meinungsaustausch interessiert ist.
M.