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Zitat von NBer
Ich sehe da schon einen Unterschied. Während das Erschöpfungssysndrom eher schleichend daherkommt, gibt es bei Long Covid ja einen konkreten verifizierbaren Auslöser, nämlich in der Regel eine schwere Coviderkrankung, wo einige Symptome eben nach der Akutphase offensichtlich nicht wieder verschwinden.
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Nach meiner Erfahrung aus der Patientenberatung kommt das Erschöpfungssyndrom selbst nicht unbedingt schleichend, sondern hat sehr wohl eine konkrete Vorgeschichte. Nur wird es anfangs häufig für normal erklärt/verharmlost ("es dauert halt, bis Sie sich erholt haben", "haben Sie Geduld, das ist normal", "Sie sind ja nicht mehr der Jüngste", "Sie haben sicher viel Stress", "ist ja alles unspezifisch"); bis dann die "Diagnose" gestellt wird, vergehen oft Monate oder Jahre, und der Anfang ist häufig vergessen. Dann nennt man es eben "chronic Fatigue", und behandelt nur noch symptomlindernd, und gibt damit die Idee einer Heilung auf. In seltenen Fällen wird auch nach Jahren eine Erregersuche im Labortest gemacht, und mit Glück wird auch mal etwas Ursächliches gefunden. Bleibende Schäden/Einschränkungen nach schweren Infektionskrankheiten sind eben nichts, was nur für Covid spezifisch wäre. Vielleicht wird es aber in Zukunft ernster genommen.