Zitat:
Zitat von Hafu
Was ich darüberhinaus noch ausdrücken wollte war, dass wenn man sich als Eltern nicht entscheiden kann, ob man impfen lässt oder nicht und man deshalb erstmal abwartet, dass man dann mit dieser scheinbar vorsichtig abwartenden Haltung trotzdem eine Entscheidung getroffen hat. Nämlich die Entscheidung für eine Infektion des nicht geimpften Kindes. Das muss man sich einfach als Sorgeberechtigter klar machen.
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Auch wenn ich sonst deinen Ausführungen überwiegend zustimme, ist mir das zu sehr Schwarz-Weiß-Denken.
"Abwarten" heißt ja nicht, sich für das Nichtimpfen zu entscheiden.
Das kann auch bedeuten, man wartet ab, bis die Studienlage, insbesondere zu den möglichen Nebenwirkungen der Impfung und auch zu den möglichen Langzeitwirkungen der Erkrankung besser ist.
Bei vielen andere Impfungen fällt diese Entscheidung einfacher, weil die Studienlage viel besser ist. Der Großteil der Eltern Bei Covid ist die Datenlage aus Sicht vieler Eltern noch nicht ausreichend bzw. eindeutig. hier meine ich vor allem die Verträglichkeit der Impfstoffe.
Mit Jugendlichen, also der aktuell diskutierten Altersgruppe ab 12 Jahre, ist das vielleicht noch einfacher. Mit denen kann man das Thema sicher gut diskutieren, diese in die Entscheidung einbeziehen und z.B. auch besprechen, worauf sie nach der Impfung achten sollen. Bei mRNA-Impfstoffen zudem vermutlich weniger ein Problem wie bei AstraZeneca & Co..
Aber spätestens, wenn es um die Impfung jüngerer Kinder geht, die sich häufig nicht so klar ausdrücken können oder wollen, kommt den Eltern eine sehr hohe Verantwortung zu, mögliche Impfreaktionen bei ihren Kindern zu erkennen und von den sonstigen Wehwehchen des Kinderalltags zu unterscheiden, vor allem bei einem Impfstoff, der noch nicht so lange auf dem Markt ist und für den es wenig Erfahrungswerte gibt.
Ich kann verstehen, wenn manche Eltern sagen, dass sie ihr Kind grundsätzlich impfen lassen wollen, aber mit der Impfung noch etwas abwarten wollen. Wie gesagt, keine Entscheidung gegen die Impfung, sondern - aus Sicht - der Eltern eine - vorläufige - Entscheidung für die Sicherheit ihres Kindes, bis die Informationslage eindeutiger ist. Aus Sicht des Mediziners vielleicht nicht ganz nachvollziehbar.
Druck auf die Eltern auszuüben ist hier aus meiner Sicht wenig hilfreich. Die Bedenken der Eltern muss man auch ernst nehmen und Überzeugungsarbeit leisten. Wie schon weiter oben geschrieben, wäre aber aus meiner Sicht eine klare Aussage der STIKO hilfreich, um die Impfbereitschaft zu erhöhen.
Um das klarzustellen:
Ich bin für die Impfung auch für Kinder. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis auch einige Eltern, die Kinder in der aktuell diskutierten Altersgruppe haben, bei denen sowohl die Kinder wie auch deren Eltern sagen, dass sie sich Impfen lassen würden. Ich kann aber auch gut verstehen, wenn einige Eltern die ersten Erfahrungen mit der Impfung von Kindern abwarten wollen.
M.