Zitat:
Zitat von MattF
Wie immer hat man Abwägungsfragen.
Würden die Eltern immer haften, wären sie gezwungen Kinder ständig zu überwachen, das will man nicht. Kinder sollen mit der Zeit auch mal ohne stöndigen Überwachungsdruck auskommen können.
Gleichzeitig sind sie aber nicht entsprechend einsichtig, dass sie Dinge falsch machen und können deshalb nicht selbst haftbar gemacht werden.
Da überschneiden sich halt etwas diese 2 Phasen.
Es ist halt auch ein grundsätzliches Missverständnis, dass (wenn nicht ich) immer jemand anderes schuld sein muss und mir meinen Schaden bezahlt. So funktioniert Leben nicht.
Deshalb sind im übrigen diese: "Eltern haftet für ihre Kinder" Schilder an Baustellen, völliger Unfug und bewirken gar nichts. Wer haftet ist gesetzlich festgelegt, nicht durch Schilder beeinflussbar.
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Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Die Regelung spiegelt eine realistisch Akzeptanz von Lebensrisiken, die von "deliktunfähigen" Kindern eben ausgehen können, und nur durch unverhältnismäßige Einschränkung bzw. Überwachung begrenzt werden können (es gibt ja schon die Aufsichtsplicht bzw. deren mögliche Verletzung, Kinder haben keine völlige Narrenfreiheit).
Was ich mich nur im Lichte des letzten Jahres und der auch im Arbeitssicherheitsbereich zunehmenden Sicherheitsparanoia frage: wie lange bleibt es so pragmatisch in einer Zeit der Ausbreitung des Vorsorgeprinzips, das ja immer mehr und immer kleinere Risiken aus dem Leben vorbeugend verbannen möchte.