Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Meine Meinung auf Grund der mir bisher bekannten Informationen:
Der menschliche CO2-Ausstoß kann sehr wohl zur Erhöhung der mittleren Temperaturen beitragen.
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Okay. Mittlere Temperatur meint, die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich aufgrund der menschlichen CO2-Emissionen. Weshalb sagst Du das nicht gleich? ;-) .
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte deutet für mich sehr stark darauf hin, daß es außerdem noch andere stark wirksame Einflußfaktoren geben muß. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen, die ich aber genauso wenig definitiv glaube oder verwerfe, wie die CO2-These. Eines davon, die These mit dem Zusammenhang von zyklischen Schwankungen der Sonnenaktivität erscheint zumindest plausibel.
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Welche Inkonsistenzen meinst Du konkret mit "Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte"? Ohne nähere Angaben kann ich dazu nichts sagen.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Tatsache ist auch, daß im Verlauf der Erdgeschichte es schon deutlich größere Temperaturschwankungen gab auch ohne den Menschen. Das Argument, daß es nie so schnell passiert ist, halte ich aber für nicht belegbar, da wir die Daten von vor tausenden von Jahren nie in dieser zeitlichen Skale auflösen können, wie wir es aktuell tun.
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Soweit ich mich an Gelesenes erinnere, stellen Eisbohrkerne der Antarktis ein Klimarchiv für 800 000 Jahre Klimageschichte dar, wobei ich jetzt nicht aus dem Kopf erinnere, wieweit zurück man die 800 000 in Jahresintervalle aufteilen kann. Sicher scheint aber zu sein:
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Die wissenschaftliche Auswertung von EPICA ergab ein einzigartiges Archiv für 800,000 Jahre Klimageschichte, die Schwankungen der Treibhausgase CO2, CH4 und N2O in der Vergangenheit, die zeigen, dass nie zuvor solch hohe Konzentrationen wie heute in der Atmosphäre auftraten. Es wurde nachgewiesen, dass die Konzentrationen von CO2 und das antarktische Klima in der Vergangenheit immer streng miteinander gekoppelt waren und dass die Dansgaard-Oeschger-Ereignisse, die prägend für das Klima der letzten Eiszeit in der Nordhemisphäre waren, ihre Gegenstücke in der Antarktis hatten.
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https://epic.awi.de/id/eprint/19661/1/Oer2008i.pdf
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Schließlich gibt es hier (wie bei so manchem anderen öffentlich diskutierten Wissenschaftsthema) zwei verschiedene Aspekte:
Wissenschaftlichen Arbeiten und Ergebnisse "irren" nicht. Das bezieht sich aber primär nur auf Meßwerte und das Vorhandensein sicher beweisbarer Zusammenhänge (letztres ist oft schon sehr schwierig). Modelle bauen auf (hoffentlich plausible) Hypothesen, und sind nie ein Ziel, sondern höchstens ein Teil des Weges; selten beweisend, höchstens unterstützend; hier kann man sich irren, aber das gehört zum Geschäft - und gute Wissenschaftler sind sich dessen bewußt.
All dies ist als Wissenschaft deutlich von der Interpretation, von Schlussfolgerungen zu trennen. Hier können Wissenschaftler folgenschwer irren, wenn sie sich aus ihrem Fachgebiet entfernen. Sobald aus den Ergebnissen (angeblich zwingende) gesellschaftliche und politische (oder in meinem Beruf auch wirtschaftliche) Aktionen abgeleitet werden, sind das jeweils persönliche Interpretationen, Meinungen, und haben im seltensten Fall wissenschaftlichen Charakter, und sind auf keinen Fall alternativlos, da die Menschheit an sich zu vielfältig ist, um für alle Menschen die gleiche Prioritätssetzung erzwingen zu können.
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Da erwarte ich im Unterschied zu Dir, dass Wissenschaftler nicht im Elfenbeinturm bleiben, die gesellschaftliche Verantwortung sowie die Folgen ihrer Forschungserkenntnisse mitbedenken und entsprechend handeln.