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Zitat von Klugschnacker
Dein Argument lautet zusammengefasst: Die Dinge entwickeln sich; der Mensch findet Lösungen und passt sich fortwährend veränderten Lebensbedingungen an.
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Ja, das fasst es ganz gut zusammen.
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Zitat von Klugschnacker
Unverzichtbar scheinen gleichwohl zu sein: Treibhausgas-Emissionen, Atomkraft und Fleischkonsum im Rahmen einer Massentierhaltung.
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Nein, das Wort unverzichtbar ist nicht das, was ich bei allem meine. Treibhausgas-emissionen sind unvermeidbar mit bald 8 Milliarden Menschen; reduzierbar ja, komplett vermeidbar nein. Atomkraft: ist natürlich verzichtbar; wir können Energie noch eine ganze Weile auch fossil erzeugen - ist das wirklich besser?; wenn aber CO2-Minimierung in möglichst kurzer Zeit so essentiell wichtig ist, wie es behauptet wird, ist es aktuell unsere einzige reell verfügbare Möglichkeit, es mit den Bedürfnissen der 8 Milliarden zu vereinbaren. Darauf ganz zu verzichten finde ich dann dumm. Ob dann in 100 Jahren die aktuell wesentlichen Grenzen der regenerativen Energieerzeugung gelöst sind, kann es irgendwann auch überholt sein (oder, weil der Fusionsreaktor kommt, oder sonstwas). Fleischkonsum ist teil der menschlichen Ernährung. Massentierhaltung ist sicher nicht der zwingende Weg, aber aktuell gibt es wiederum kaum gangbare Alternativen, also müssen wir die Bedingungen dafür möglichst gut machen. Bei der wachsenden Erdbevölkerung dürfte es schwierig sein, genug Platz für freies, jagbares Wild für alle zu schaffen. Wir betreiben ja auch Landwirtschaft, weil das Sammeln einfach zu wenig Menschen ernähren kann.
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Zitat von Klugschnacker
Warum sollten gerade diese Dinge nicht einem Wandel unterliegen und sich dem Fortschritt entziehen?
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Wandel und Fortschritt ja, das ist für mich eine stetige Entwicklung. Das beliebte Bild von "disruptiven" Änderungen, denen man so hohes Potential zuschreibt, mag beim Verkauf von Produkten manchmal funktionieren; in gesellschaftlichen Entwicklungen haben disruptive Änderungen immer sehr viel Leid verursacht - m.M.n. ein zu hoher Preis. Der Mensch und Gesellschaften verkraften und bewältigen m.M.n. nur langsame, kontinuierliche Entwicklungen gut. Erzwungener Fortschritt mit radikalen Änderungen, mag es im geschichtlichen Rückblick 200 Jahre später auch als Erfolg gewertet werden, ist wider die menschliche Natur und verursacht erst mal Zerstörung und Leid.