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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Magnesium Fahrrad
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Alt 20.04.2021, 14:48   #16
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.610
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
Was ist denn DAS technische Optimum?

Das hängt doch von sehr vielen Faktoren ab, die praktisch bei jedem Fahrer, Einsatzzweck und Strecke anders sind.
nein. ich rede nicht von nem massgeschneiderten Rahmen, den jeder von nem Rahmenbauer tatsächlich bekommen kann, sondern davon, Rahmen nicht mit den einfachst einzubauendesten 'Standards' herzustellen, sondern die jeweils technisch beste Lösung für alles stattdessen zu verwenden. Keine semi- oder vollintegrierten Steuersätze sondern Steuerrohr mit sauberer Passung und den Belastungen angepassten und gut einstellbaren Kegelrollenlagern, keine 'Industrielager' (die sowieso sonstwo in der Technik schlicht Rillenkugellager heissen) in ne Nabe geworfen und ignoriert, dass die beim Anziehen der Achse belastungsungerecht axial zusammengespannt werden, keine nur rudimentär vorhandenen winkligen Lager'sitze', deren Funktion nur in den allermeisten Fällen gewährleistet ist (und wenn nicht, in der Regel halbwegs zufriedenstellend mit Lagerkleber oder Fett herzustellen ist) und darauf beruht, dass man sie halt über die darin rotierende Welle so fest zusammenspannt, dass sie sich grob ausrichten, dadurch noch halbwegs Rundlauf in den verformten Lagerschalen haben, der erhöhte Verschleiss aber billigend inkauf genommen werden muss.
An der Stelle sei das Desaster in den frühen Tagen von Campas UltraTorque-Lagerung und den per Hirth-Verzahnung verschraubten Wellenstümpfen erwähnt, ne Technik, die in höchstdrehenden Turboladern oder selbst an Motorkurbelwellen perfekt funktioniert, aber halt auch geringste Toleranzen erfordert, die dort auch problemlos bereitgestellt werden können;- am Fahrrad jedoch ein aussichtsloses Unterfangen, auch nur in die benötige Nähe zu gelangen.

Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
...
Ist schon klar.
Man muss aber nichtmal in Bereich der Formel 1 vordringen. Ein gutes Beispiel hier sind alle Lagerungen von Chris King, sei es Naben, Steuersatz oder Tretlager.
Die nutzen zwar natürlich notgedrungen die vorgegebenen Standards, gleichen aber die Schwächen durch aufwändigere Technik aus. Die Ware ist dabei zwar teurer, aber bezahlbar und wird auch gekauft.
Gleiche Richtung die Naben von Shimano, die immer noch am dafür optimalen Prinzip der Konuslagerung festhalten.

Prinzipiell ist natürlich auch die frühere Technik wie BSA- oder ITA-Tretlager mit zunächst einstellbaren Konuslagern, später als Patronenenlager als Ganzes eingeschraubt, auf Massenproduktsfähigkeit ausgelegt, aber generell rede ich von einem Fahrrad als Werkstück, das ein Maschinenbauingenieur unabhängig von bestehenden und bekannten Lösungen in jeder Hinsicht, also Fügetechnik, Lagerungen etc. auf die jeweils optimale Technik hin konstruiert.
Ich weiss nicht, ob sich noch jemand an Christian Smolik erinnert, der hat natürlich mit solchen Ansätzen einerseits mal Canyon zu etwas Bekanntheit verholfen, die ja auch damals schon mit solcherart Studien aufgezeigt haben (wie heute diesem Massenmobilisierungsvehikel, wenn mans so nennen will), andererseits aber auch viele andere als bei Canyon veröffentlichten Lösungsansätze erdacht.

Die aktuell offensichtlichsten Bestrebungen, ne bessere Technik zu verwenden, wird an (federnden) Vorderradführungen offensichtlich. Das Prinzip, zwei ineinander (mehr oder weniger gut) gleitende Rohre zu benutzen, ist an sich schon absurd, durch die Kombination von Radführungs- und Bremskräften, die darüber übertragen werden müssen, aber an sich komplett hirnrissig.
Daher hat Cannondale schon vor Ewigkeiten die (nur rudimentär besseren und die eigentlichen Probleme nicht behebende) Headshok-Technik entwickelt, die zumindest das Gleiten durch ne sensibler ansprechende Linearlagerung ersetzte (das hatte halt Grenzen beim Federweg), German:A hat die Kilo, mehr oder wenige ne Parallelogrammgabel gebaut, mit Problemen an der Lagerung behaftet (wegen der auftretenden Hebelkräfte), davon abgesehen aber schon ganz gut, da die Übertragung von Brems- und Radführungskräfte voneinander entkoppelt war, hier hat sich nur marketingtechnisch nie die Erkenntnis durchgesetzt, dasses mal pfiffig wäre zu publizieren, dass man deswegen mit 80mm Federweg problemlos auskommt, wenn nämlich nicht ausgerechnet beim Bremsen die Hälfte davon (zudem zu ungunsten der Fahrwerkgeometrie beim Einnicken vorne) bereits aufgebraucht wird, sondern weiterhn voll zur Verfügung steht, oder BMW hat nen Telelever vorgestellt, ein ähnliches Prinzip, nur mit besseren Hebelverhältnissen hinsichtlich der Lagerung, was sich allerdings optisch nie durchsetzen konnte, bzw. nur beim Motorrad, wo man die Technik mit der Verkleidung bzw. dem Rest allen Brimboriums, was da noch dranhängt, besser kaschieren und so die gewohnte 'Federgabeloptik' erhalten konnte.
Aktuell hält die Lauf-Gabel das Zepter in der Hand, ähnelt in Grundzügen ner Schubschwingengabel mit Bremsnickausgleich wie mans von sehr frühen Motorrädern oder später auch Motorradgespannen kennt, optisch natürlich auch n ziemliches Brett (und die Preisfrage wollten wir ja sowieso aussen vor lassen... )
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!

Geändert von sybenwurz (20.04.2021 um 15:03 Uhr).
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