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Zitat von TakeItEasy
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Da ich das gerade täglich mache, hier mal der Abstract
(s.a. meine Anmerkungen unten!)
https://osf.io/a9jdq/
Zitat:
Unter Verwendung einer Gesundheitsdatenbank schätzten wir die absolute Inzidenz an Sinusvenenthrombosen in den zwei Wochen nach
einer COVID-19-Diagnose (513.284 Personen)
oder einer Influenza (172.742 Personen)
oder Geimpften mit Biontech bzw Moderna (489.871 Personen).
Die Inzidenz der Sinusvenenthrombosen betrug
39,0 pro Million Menschen nach COVID-19 Diagnose (95% CI, 25.2–60.2)
0,0 pro Million Menschen nach Influenza (95% CI 0.0–22.2)
4,1 pro Million Menschen nach Impfung Biontech/Moderna (95% CI 1.1–14.9)
5,0 pro Million Menschen nach Impfung AstraZeneca (95% CI 4.3–5.8)*
0,41 pro Million Menschen im gesamten Gesundheitsdatennetzwerk
*Schätzung der European Medicines Agency
Die relativen Risiken waren ähnlich, wenn eine breitere Definition von Sinusvenenthrombosen verwendet wurde.
Die Inzidenz von Pfortaderthrombosen (Leber) wurde in diesen Gruppen ebenfalls untersucht.
Für Pfortaderthrombosen betrug die Inzidenz
436,4 pro Million Menschen nach COVID-19
98,4 nach Influenza
44,9 nach Impfung.
Labortestergebnisse, die in einer Untergruppe der COVID-19-Patienten verfügbar waren, liefern vorläufige Hinweise auf
- erhöhte D-Dimere (Thrombosenanzeiger)
- erniedrigtes Fibrinogen (gestörte Blutgerinnung, kann zB durch COVID-Behandlung entstehen)
- eine erhöhte Rate an Thrombozytopenie in den Sinusvenenthrombosen- und Pfortaderthrombosen-Gruppen.
Die Sterblichkeit (dieser Untergruppe) lag bei knapp 20%.
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Der Abstract wurde von mir so umgeschrieben und aufbereitet, dass er besser verständlich ist. Was auffällig ist:
- sehr enges Konfidenzintervall für die AstraZeneca-Fälle (spricht sehr
für die Präzision der Schätzung)
- sehr breites Konfidenzintervall für Biontech bzw Moderna (spricht
gegen die Präzision der Schätzung)
- COVID-19 ist in jedem Fall um mind. den Faktor 10 schlechter, und hier werden nur Thrombose-bezogene Risiken untersucht. COVID-19 als Multiorganerkrankung verursacht erheblich mehr Schaden.
Was ich persönlich als Defizit der Studie sehe: Es fehlt eine geschlechts- und alterspezifische Differenzierung.
Das Risiko von AstraZeneca ist, rein auf Frauen unter 60 bezogen, zB erheblich höher- auf die Gesamtpopulation aller Geimpften (jedes Alter, m+w), liegt es 'nur' bei 5/mio.
Ist einer der beiden mRNA-Vakzine nun für die Gesamtpopulation gleichermaßen riskant, das wäre in Anbetracht der Pandemie ein akzeptables* Risiko, oder wirkt es sich in höherem Maße geschlechts- und/oder altersspezifisch aus?
*meine Ansicht, diskutabel
Weiterhin ist es ein Preprint, peer review steht noch aus.