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Thema: Corona Virus
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Alt 17.04.2021, 21:07   #22509
kupferle
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Benutzerbild von kupferle
 
Registriert seit: 31.01.2007
Beiträge: 3.008
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der die Menschen viel mehr dem medizinischen Fortschritt vertrauten und man die Erfolge der Impfmedizin als Erleichterung und Schutz vor Erkrankungen empfand. Als Kinder erhielten wir in der CH selbstverständlich diverse Impfungen und wir gingen als ganze Schulklassen zum Gesundheitsamt für Impfungen oder der Schularzt kam in die Schulhäuser für die Impfungen. (z.B. Kinderlähmung, TBC, Masern, Pocken, Diphterie usf.). Das waren besondere Ereignisse im Schulalltag, die in Erinnerung blieben. Unsere niedrige Kindersterblichkeit in Europa verdanken wir auch den Impfungen. Masern sind nur deswegen fast ausgerottet, weil man auch in DE ohne Impfung keine Gemeinschaftseinrichtung betreten darf. Wenn Eltern von Kindern der Zeugen Jehovas ihrem Nachwuchs die Impfungen verweigerten, taten sie uns sehr leid, vor allem wenn sie erkrankten. An manchen Orten mit aktiven Jugendämtern erzwangen diese von den Zeugen Jehovas Eltern die Einwilligung zum Schutz der Kinder.

Weshalb soll ich mich heute im Unterschied zu meiner Kindheit nicht darauf verlassen und vertrauen, was die Mehrzahl der Mediziner empfehlen, um die Pandemie und die Krankheit Covid-19 ernsthaft zu bekämpfen: Eine Impfquote von mindestens X-Prozent. Die entscheidende Frage kann doch nur sein, wie können wir diese Quote am besten erreichen. Erreichen wir sie nicht, bekommt die Gesellschaft ein mehr an kranken und dauerhaft invaliden Menschen. Dass man auch in anderen Bereichen noch mehr an Gesundheitsschutz tun kann (Verkehr, Sucht, Essstörungen usf.), ist keine Frage, aber auch keine Entschuldigung oder ernsthaftes Argument, es deswegen bei Cocid-19 zu unterlassen. Ich kann dieses allgemeine Misstrauen an der evidenzbasieten Medizin in bestimmten Milieus aufgrund meiner Lebenserfahrungen überhaupt nicht verstehen. Gleichzeitig fahren diese Milieus bevorzugt in arme Länder mit hoher Kindersterblichkeit und bei uns selten gewordenen Krankheiten, wo die Menschen extrem froh wären, sie hätten die Impfversorgung wie wir.

Heute brachte mich eine Bekannte zum Staunen, als sie mir erzählte, welche Heilpraktiker aus dem Bekanntenkreis sich nicht gegen Corona impfen lassen, obwohl sie in ihrem Beruf arbeiten. Die Breite der Impfgegner geht leider über die Zeugen Jehovas, Esoteriker, manche Heilpraktiker, Naturheilkundler, Pharmakritiker, Darwinisten, Gates-Gegner weit hinaus etc..

Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, wie ich in meinem Beruf einen algerischen Vater in mehreren Gesprächen überzeugte, seinen Sohn mit epilleptischen Anfällen in der Klinik untersuchen und mit Medikamenten behandeln zu lassen. Der Hodscha wiederum hatte ihm gesagt, ein guter Geist würde im Sohn wohnen, der bei den Attacken zu den Menschen spräche und den dürfe man nicht daran hindern, sonst würde ein Unglück passieren, und er gab dem Sohn ein Amulett zum umhängen. Ich konnte den Vater zum Glück überzeugen, dass die Medikamente dem Geist nichts antun und nur den Sohn schützen. Dabei half mir noch die älteste Schwester, welche in der Familie die Mutterrolle ausfüllte und den Jungen auch gesund sehen wollte. Der Kindergarten drohte schon, das Jugendamt einzuschalten und mit Sorgerechtsentzug. In dem Fall hätte der Vater den Sohn einfach zu Verwandten nach Algerien gebracht.

Historisch engagierten sich vor allem die Arbeiterparteien, dass mit Impfungen im frühen Kindesalter und in der Schule über staatliche Einrichtungen (Gesundheitsämter) alle Menschen einen Gesundheitsschutz erhalten und auch eine allgemeine Gesundheitsversicherung eingeführt werden muss. (Für diese Ziele kämpfen sie noch heute in den USA und vielen Staaten der Welt!).

Ps. Zum Glück habe ich aufgrund meines Alters schon beide Corona-Impfungen erhalten. Ich bin dafür insgesamt 700km / 10h (4 Wege) über Landstrassen in ein Impfzentrum gefahren. Hätte es in DE keinen Impfstoff gegeben, wäre ich auch nach Russland oder Serbien gefahren.

Ich bin ja auch geimpft. Ich möchte aber freiwillig entscheiden, was ich mir spritzen lasse.
Ich gönne jedem seine freie Wahl. Menschen deshalb auszugrenzen widerstrebt meinem Demokratieverständnis.
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