Zitat:
Zitat von Hafu
Da man ja -abgesehen davon dass man sich berechtigterweise über unsere aktuelle Politik aufregt- auch sich bemühen sollte zu verstehen, warum vieles in Deutschland so verkehrt läuft, hier ein Podcast-Tip, den ich mir gestern angehört habe.
Samira El Ouassil und Friedemann Karig versuchen die Denkweise von Entscheidungsträgern in der Pandemie zu analysieren und zu verstehen.
Besonders fatal ist das typisch deutsche Bemühen um einen Interessenausgleich. Z.B. berechtigtes interesse der Bevölkerung um Infektionsschutz vs. berechtigtes Interesse der Wirtschaft weiterhin Geld verdienen zu können.
--> weil man versucht beiden Extremen gerecht zu werden, entscheidet man sich (Karig benutzt eine Analogie aus dem Straßenverkehr) weder für Rechts- noch für Linksverkehr sondern empfiehlt, dass möglichst jeder in der Mitte fährt, was dann logischerweise nur noch Chaos produziert, obwohl man ja angeblich einen interessenausgleich damit gefunden hat (Öffnungsstrategie mit Testkonzept, während gleichzeitig partielle Lockdown -Maßnahmen z.B. durch die intensivbettenauslastung erzwungen werden).
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Und das ist auch gut so, auch wenn ich die Analogie nicht gut finde. Jeglicher Extremismus sollte in einer Gesellschaft vermieden werden, insbesondere wenn ein signifikater Teil der Bevölkerung nicht gehört wird. Das gehört zu einer Demokratie dazu, auch wenn die derzeitige Spaltung der Gesellschaft zu 50%/50% es wirklich schwierig macht, eine Lösung zu finden.
Der Eindruck, der hier im Forum vermittelt wird, dass stärkere Massnahmen unabdingbar sind, stimmt mit dem Meinungsbild in der Realität nicht überein. Das sieht man an den Umfragen und auch in meinem Umfeld sehe ich eine völlig diversifizierte Meinungsbreite zum Thema Massnahmen.