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Alt 07.04.2021, 16:36   #21668
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
@Schwarzfahrer: Das ich insgesamt zu völlig anderen Schlüssen komme wie du, habe ich dir ja vor geraumer Zeit, genauer vor einigen Monaten schon erläutert. Auch das ich ein völlig anders Weltbild habe als du.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dein unter Eigenverantwortung beschriebener Ansatz nichts weiter ist als ein egozentrisches Weltbild. Was du in letzter Konsequent forderst ist - je nach Stimmungslage leicht differenziert - das der Staat den Schutz der Schwachen aufgeben und so eben gerade nicht Freiheit für alle gewährleistet, sondern nur für die Starken.
Danke für die klaren und ehrlichen Worte. Ja, wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen - ich werde Dich auch nicht auf meine Seite ziehen wollen, so wie ich nicht Deine Sicht teilen kann, aber wir werden beide einsehen müssen, daß es unterschiedliche Sichtweisen gibt, die schwer vereinbar sind.
Eine kleine Korrektur zum Zitat oben: ich fordere nicht, daß der Staat den Schutz der Schwachen aufgibt - er soll sich schon am Schutz der Schwachen beteiligen, aber ansonsten soll er sich aus dem Leben der Mehrheit so weit wie möglich heraushalten, und auch sich nicht bemüßigt fühlen, Gleichheit herzustellen; Chancengleichheit reicht vollkommen. Ich erwarte eben keine allgemeine staatliche Für- und Vorsorge für alle.
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Während bei mir die objektive Tatsache, Mitglied in einer Gesellschaft zu sein, zur Solidarität verpflichtet (und ich deshalb auch dem Staat die Regelungsmacht i.S.s. Fürsorgepflicht zubillige), ist es bei dir die subjektive Emotion Mitgefühl und eine auf was auch immer basierte subjektive Einsicht, auf Basis derer du dich freiwillig entscheidest solidarisch zu sein - oder halt auch nicht.
Zum "oder auch nicht": ja Solidarität setzt für mich auch eine gewisse Gemeinsamkeit der Werte voraus, und ist nicht allein in der zufälligen Zusammengehörigkeit in einem Staat oder einer sozialen Klasse begründet. Ich kann auch mit den gleichen Leuten mal solidarisch sein in einer Sache, oder mich stark distanzieren in einer anderen. Eine Soliditätspflicht fühlt sich für mich entkernt, sinnleer an, da ich, um diese zu befolgen, ggf. gegen meine eigene Meinung und Überzeugung zu etwas stehen müsste.
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Gadamer hat ja für ein echtes Verständnis gefordert, dass man sich seiner Voreingenommenheit bewusst sein soll.
Natürlich bin ich voreingenommen, geprägt durch meine Erfahrungen (unter anderem aus einem Leben, als "moralische Pflicht", "Solidarität" als leere Worthülsen überstrapaziert wurden, aber auch aus einer Erziehung, die gerade angesichts eines solchen Systems zu maximalen Eigenverantwortung und Verantwortungsbewußtsein gedrängt hat, statt sich auf einen wie auch immer "wohlwollenden" Staat zu verlassen). Ich bin mir aber auch bewußt, das dies für viele Menschen schwer nachzuvollziehen ist, die vielleicht weniger Mißbrauch dieser schönen Ideale erlebt haben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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