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Thema: Corona Virus
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Alt 07.04.2021, 13:53   #21655
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.261
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Früher, Ende 17., Anfang 18. aber jedenfalls noch vor Ende des 18. JH, waren die Staaten reine "Rechtestaaten" - der Staat garantierte dir deine Bürgerrechte z.B. - aber auch nicht mehr. Mittlerweile kümmert er sich der Staat um die Bürger im Sinne eines Wertesystems. Es gibt Fürsorge und Vorsorge wie Kinderbetreuung, Sozialversicherungen und Gesundheitssystem. Der Staat kümmert sich um Impfungen und um die allgemeine Hygiene zum Wohle seiner Bürger.

In dem Maße, in dem der Staat sich in positivem Sinne um die Menschen gekümmert hat, in dem Maße in dem moralische Verpflichtung gegenüber anderen durch Gesetze und den Staat geregelt wurden, in dem Maße hat bei den Menschen m.E. auch das Bewusstsein für die gegenseitige Pflicht abgenommen. Man nimmt diese Verpflichtung ("das Recht der anderen auf" uns hat Nietzsche gesagt) selbst kaum noch wahr. Es gibt ja nicht mal mehr Erstazdienst oder ähnlich verpflichtende "Sozialerfahrungen". Der Begriff der Ellbogengesellschaft oder der Ich-Gesellschaft kommt nicht von irgendwo her. Jeder ist sich selbst der Nächste heißt es.
Die Beobachtung stimmt. Ich folgere daraus, daß überbordende staatliche Fürsorge zu einer Verkümmerung der Eigenverantwortung führt, zu unmündigen Bürgern, die wie kleine Kinder behandelt werden - was dem Staat entgegenkommt, den Menschen aber schadet, und ihre Bereitschaft, staatliche Anordnungen mitzutragen zunehmend reduziert. Nur weniger staatliche Für- und Vorsorge führt aus diesem Dilemma raus, nach meiner Ansicht, es kann aber eine Generationenaufgabe sein, wieder mehr Eigenverantwortung fürs Leben zu übernehmen, bzw. den Menschen zuzutrauen.
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Jetzt kommt plötzlich eine Krise, der Staat greift im Rahmen seiner "modernen" Fürsorgerolle ein und fordert quasi die Pflicht zur Solidarität - deutlich und klar.
Das ist für mich schon ein Widerspruch: Solidarität ist für mich von Natur aus freiwillig, aus Einsicht und Mitgefühl mit denen, zu denen ich solidarisch sein soll. Wenn es zur Pflicht wird, wird Einsicht irrelevant - was ja zur Sichtweise, daß der Bürger ein unmündiges Kind ist, passt. Dann muß man eben gehorchen - aber ist das noch Solidarität?
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Gewohnt ist das irgendwie kaum einer . Sehr viele spüren aber, dass es richtig ist und machen mit. Die wissenschaftlichen Erklärungen für Maßnahmen überzeugen zusätzlich.
Und viele fragen sich, warum sie gezwungen werden, obwohl sie keine unmündigen Kinder sind, warum ihnen nicht getraut wird, und die wissenschaftlichen Erklärungen überzeugen lange nicht alle (s. diskutiertes Gerichtsurteil...).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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