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Thema: Homeschooling
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Alt 10.03.2021, 07:43   #305
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.902
Zitat:
Zitat von Nils Beitrag anzeigen
Untersuchungen bei Pädagogen haben ergeben, dass Burnout bei den sehr engagierten Lehrern/Pädagogen (dazu zählen auch die Erzieher) häufiger auftritt als bei den wenig engagierten.
Wenn man z.B. als engagierter Lehrer andauernd liest, wie faul und schlecht DIE Lehrer sind, dann kann das zu sehr viel Frust führen ("Ja, ich kenne auch engagierte Lehrer, aber DIE Lehrer sind ja faul, inkompetent, haben nur frei und eigentlich nur einen Halbtagsjob." -wenn Du dann 50-60h pro Woche abreißt und neue Dinge ausprobierst, wo dann direkt wieder Eltern kommen und meinen sie seien die besseren Pädagogen, führt das zu sehr viel Frust).

Wie gesagt, es ist sehr wahrscheinlich so wie mit allem. Es gibt solche und solche. Nur ist eben bei Pädagogen die Burn-Out-Quote hoch. Und das liegt meiner Meinung nach an den Supereltern bzw. Helimamas. Und an den Lehrern, die sich nicht durchsetzen (dürfen)?

Beispiele? Das Kind ist lernschwach? Nein, der Lehrer verkennt das Talent des Kindes. Ein Junge will nach draußen sich bewegen? Falsch. Das Kind hat ADHS. Und ganz neu: Eltern identifizieren sich mit den Schulleistungen ihrer Kinder. Wenn das Kind in der Schulfaufgabe eine Vier schreibt, dann hat auch Mutti/Papi versagt. In der Praxis führen solche Muster oft dazu, dass Eltern zum Rechtsanwalt rennen und dem Lehrer mit dem Anwalt drohen? Gleichzeitig steht im Curriculum dieses und jenes? Was macht nun einen guten Pädagogen aus? Auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können? Und wer das macht als Lehrer, hat gleich Ärger mit der nächst höheren Ebene? Der Lehrer von heute hat es nicht leicht?

Und nun? Internet und home-schooling. Es gab ja ein Urteil in Bayern, dass die Eltern nicht am Online-Unterricht der Kinder teilnehmen dürfen. Wegen des Datenschutzes. Wieder ein Aufschrei. Nein, was stört es schon den Unterricht, wenn Mutti mit im virtuellen Klassenzimmer sitzt? Ich bleibe ihm ironischen Modus und bin ganz bei ironmansub10h: wenn es so weiter geht, sind Mütter und Väter die besseren Lehrer und ein Berufsstand schafft sich ab?

Ich glaube auch, dass man den Bildungsstand mit in die Betrachtung aufnehmen muss. Physik- oder Chemieunterricht der gymnasialen Oberstufe ist nichts für gelernte Verkäuferinnen? Wohl aber für Doktoren und Doktorinnen als Eltern? Und hier könnten wir streiten bis in alle Ewigkeit. Warum? Transfer in ein anderes Beispiel: ein sportlich erfolgreicher Sohn wird ein "armer" Biologe, wird aber von seinem beruflich "sehr erfolgreichen" Vater um dessen mühsam erspartes Carbonfahrrad beneidet. Das hört nie auf? Deswegen: Eltern sollen Eltern bleiben und Lehrer Lehrer. Homeschooling halte ich für ganz großen Mist. Kinderbetreuung durch Eltern ist wieder etwas anderes, das wird in meinen Augen verwechselt, weil Eltern den Aufgaben, denen Kindern im Kindergarten und in der Grundschule begegnen noch folgen können? Schwieriger wird es dann wenn der Fremdsprachenunterricht einsetzt oder die Algebra, oder wenn Schüler den Massendefekt der Sonne an Hand von kernchemischen Gleichungen berechnen müssen (es sind 4 Tonnen, die die Sonne leichter wird pro Sekunde; habe ich ja selbst in der gymnasialen Oberstufe ausrechnen müssen mit dem TR unter Aufsicht des Lehrers).

Man muss also schon differenzieren. Und das wird auch gemacht. Deswegen habe ich auch diese Lehrerdiskussion so satt, weil viele Eltern eben nicht differenzieren können und ihre eigenen Komplexe an Kindern und dem Lehrkörper abarbeiten? Daher leiden viele Pädagogen, aber das ist ja keine neue Erkenntnis? Dass es fähige Lehrer gibt bestreite ich nicht. Lass uns nicht streiten.


Meine Privatmeinung ist, dass Kindergartenkinder, Grundschulkinder bis hin zu Schülern auf dem Gymnasium keine Terminpläne wie Manager brauchen. Lasst den Kindern, Schülern und Jugendlichen ihre Freiräume.

Geändert von Trimichi (10.03.2021 um 08:07 Uhr).
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