Eins vorweg: Ich bin ja kein Gegner der E-Mobilität. Wir haben uns vor zwei Jahren schon überlegt, uns eins zuzulegen. Da war aber die Auswahl noch geringer als jetzt und kein Fahrzeug verfügbar, das unserem damaligen Anforderungsprofil ansprechen hat.
Zitat:
Zitat von pepusalt
Aus meiner Erfahrung ist das eine Ausrede, noch dazu auf beiden Seiten! ;-) Weder mein ehemaliger Verbrenner und auch jetzt nicht beim eiV ist der Tank/ die Ladung einfach mal 'mitten am Tag' leer
In der Regel fuhr / fahre ich bis 1/4 voll leer und denke dann über die nächste Tank/Lademöglichkeit, unter Berücksichtigung der zu erwartenden nächsten 24h.
Noch nie musste ich plötzlich mal 200km oder noch mehr fahren....
Und selbst dann gäbe es Lösungen.
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Das ist sicher eine Frage des Anforderungsprofils und der Planung. Bei uns kommt es schon mal gelegentlich vor, dass man z.B. spontan das Wochenende umplant und weitere Strecken fahren will. Mit dem Verbrenner kein Problem, da fahre ich dann zur Not auf dem Weg zur Autobahn schnell noch an die Tanke.
Geht beim E-Auto nicht so locker. Da brauche ich idealerweise eine Lademöglichkeit um die Ecke, damit der Akku morgens vor der Abfahrt voll ist. Klar, könnte man auch langfristiger planen, klappt aber nicht immer so.
Mir geht es aber nicht um das Planen, sondern darum, dass man die Möglichkeit haben soll/kann/muss, sein Auto flexibel und möglichst kurzfristig zu laden. Und dafür braucht es eine möglichst gut und breit ausgebaute Ladeinfrastruktur.
Zitat:
Zitat von pepusalt
Zu meinem eiV mit einem GPS und Rudimentärinternetverbindung hab' ich eine App, in der ich jederzeit, online, egal wo eiV und ich auch sind, sehe, wo er geparkt ist  , wie hoch Ladezustand und Reichweite sind. Und wenn er an der Ladesäule hängt, den momentanen Ladefortschritt (auch die kW) und wie lange lange er noch zur Volladung braucht. Insofern habe ich noch nie eine Ladesäule unnütz blockiert: und habe das auch von anderen noch nicht gesehen live gesehen: die Ladefunktion des Station war immer blinkend 'ladend' und nicht dauerleuchtend 'voll'.
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Freut mich, dass es so klappt. Ich denke, das klappt aber nur so gut, solange wenige E-Autos sich eine ausreichende Anzahl Ladesäulen teilen.
Du beschreibst aber auch genau das Problem, dass ich meinte: An der öffentlichen Ladesäule, egal ob kostenlos oder kostenpflichtig, muss ich schauen, dass 1. die Ladesäule frei ist, wenn ich hinkomme und 2. wann der Akku voll ist, um die Ladesäule dann wieder freimachen zu können.
Also mal der übliche Ablauf:
Man stellt das Auto abends nach der Arbeit an die Ladesäule, hat idealerweise sofort einen Platz. Dann laufe ich nach Hause und warte darauf, dass mir die App irgendwann sagt, dass der Akku voll ist. Dann muss ich wieder raus, um die Ladesäule wieder freizumachen, also das Auto umzuparken. Im dümmsten Fall finde ich spät abends bei mir zu Hause keinen Parkplatz mehr, weil mittlerweile alle Parkplätze belegt sind.
Wenn gerade die Ladesäule belegt ist, fahre ich nach Hause, warte bis eine Ladesäule frei ist, fahre dann hin und fange an zu laden.
Alles möglich. Bei mir wäre die nächste Ladesäule 1km mit dem Auto und 500m zu Fuß entfernt. Aktuell wäre die sogar sehr oft frei. Ob ich aber immer Bock hätte, abends nochmal rauszugeben, um das Auto umzuparken, wenn es voll geladen ist? Ich glaube, darauf haben viele wenig bis gar keine Lust.
Wenn ausreichend Ladesäulen/Lademöglichkeiten vorhanden wären, dass ich das Auto einfach über Nacht dort stehen lassen kann und es am nächsten Morgen aufgeladen abholen kann, wäre das aus meiner Sicht für viele praktikabler. Dann geht man einfach 10min früher aus dem haus, läuft zur Ladesäule und fährt los. Dann müsste auch nicht mit maximaler Leistung geladen werden, da ja 8-10 Stunden Zeit für den Ladevorgang sind.
Nochmal: es geht ja nicht darum, überall ein Haar in der Suppe zu finden. Ich denke aber, wenn man viele für die E-Mobilität begeistern will, muss sich eine Ladeinfrastruktur auch an den Bedürfnissen der Autofahrer orientieren, auch wenn diese etwas mit Bequemlichkeit zu tun haben.
M.