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Thema: Corona Virus
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Alt 19.02.2021, 14:36   #19571
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
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Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Im Handelsblatt gibt es ein interessantes Streitgespräch zwischen dem IFO-Chef und dem IW-Direktor.

So kann sich jeder eine eigene Meinung bilden, welche Argumentation stichhaltiger ist. Bemerkenswerterweise geht es sowohl dem IFO-Chef als auch dem IW-Direktor in der Diskussion nicht primär um ethisch-moralische Aspekte der Pandemie ("Wir müssen unsere Alten schützen", "Menschenleben sind wichtiger als offene Läden" usw. ), die derzeit oft die öffentliche Diskussion dominieren, sondern v.a. um die Frage, was besser für eine funktionierende Gesellschaft und funktionierende Wirtschaft wäre: Leben mit dem Virus (und Inzidenzzahlen in einer Größenordnung zwischen 35 und 50, also in einem Bereich, den unser Gesundheitssystem noch bewältigen kann) oder Leben weitgehend ohne Covid-19 (und mit einer Inzidenz deutlich unter 10, also dem Zustand, den wir in Deutschland den letzten Sommer über hatten).
Danke, das fand ich interessant. Für mich zeigt sich hier die extrem unterschiedliche Sicht der beiden Positionen:

Die eine Seite strebt nach maximaler Sicherheit, und visiert eine Welt an, wo die Virusausbreitung dauerhaft kontrolliert werden kann, indem alle einbezogen werden. Bei Details zur Umsetzung wird gern auf die Zukunft verwiesen (das muß dann halt gelöst werden). Dies kann nur funktionieren, wenn alle Menschen (und hoffentlich auch die Viren) sich wunschgemäß verhalten - in meinen Augen reine Utopie, wie alle Versuche, etwas grundlegendes zu ändern, indem man auf Änderung des Menschen hofft.

Die andere Seite ist bereit Risiken einzugehen, um zu einem normaleren Betrieb der Gesellschaft zurückzukehren, indem sie Aktionen/Maßnahmen möglichst auf die kritischen Bereiche beschränkt. Hier wird dem Leben im Sinne von menschlicher Aktivität, Gesellschaft und Wertschöpfung ein höherer Wert eingeräumt, als der Sicherheit, Auch hier fallen kaum Details zu konkreten Lösungen, nur der Hinweis auf vorherige Papiere. Es ist aber eher meine Welt.

Es sind zwei grundlegend unterschiedliche Lebens- und Gesellschaftsbilder, die hier kollidieren - ohne eine belegbare Antwort auf die fett hervorgehobene Frage geben zu können. Es wird damit sehr wohl eine ethisch-moralische, ja ideologische Frage, die der zukünftigen Strategie zugrundeliegt, wie sie auch immer aussehen wird. Es ist klar, wohin die aktuelle Politik-Entscheider und Leitmedien tendieren. Es wäre hoch interessant, wie sich diese Positionen bei der "Normalbevölkerung" verteilen würden, wenn sie nicht durch ein Jahr Corona-Berichterstattung voreingenommen wären. Leider nicht mehr zu ermitteln.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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