Zitat:
Zitat von deralexxx
Wie fällt denn der Abwägung derer, die hier in Richtung die Kinder werden alle mit einem Trauma aufwachsen aus, welches Trauma wiegt schwerer, über einen (zugegeben langen) Zeitraum mit weniger Kontakten auskommen oder früher als vllt. notwendig ohne Großeltern groß zu werden oder Eltern die mit Long Covid zu kämpfen haben?
|
Meine persönliche Abwägung fällt (sicher nicht überraschend) gegen die Isolierung der Enkel von den Großeltern aus. aktuell werden praktisch alle Kinder (außer die, die nahe genug wohnen, um zumindest gelegentlich auf der Straße die Großeltern zu sehen), von diesen getrennt. Für die, die die Großeltern schon kannten, ist das über diese lange Zeit eine hohe Belastung, speziell weil es doch mit dem Begriff der Gefahr verknüpft wird, ja den Kindern wird suggeriert, sie wären eine Gefahr für ihre Großeltern (wären die Großeltern zwei Monate auf Kreuzfahrt, wäre es auch für die Kinder eine andere Wahrnehmung). Für die, die die Großeltern noch nicht kennengelernt haben, fällt etwas weg, was in der Form schwer nachzuholen ist, wenn überhaupt. Übrigens ist diese Trennung auch für die meisten Großeltern ein Trauma.
Sollten Großeltern angesteckt werden, und manche ggf. sterben: das trifft erstens über den gleichen Zeitraum nur eine Minderheit der Kinder bzw. Großeltern, und andererseits werden alle Kinder früher oder später mit diesem Trauma leben müssen, ob man sich vorher gesehen hat, oder nicht.
Es ist also kein Entweder-oder wie Du es suggerierst, sonder etwas oben drauf, wofür sich die Kinder als "Risikoträger" auch noch verantwortlich fühlen müssen.
(der Fall, daß Eltern mit Long Covid zu kämpfen haben, ist nochmal vielfach seltener, und in keiner Weise mit dem Kontakt zu den Großeltern verknüpft).
Ich finde, Kinder sollten lernen, daß Tod zum Leben gehört; aber sie sollten nicht damit aufwachsen, daß sich jeder als potentielle Todesursache für die Großeltern sieht.