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Zitat von Hafu
In einem Jahr Pandemie wurden weltweit so ziemlich alle denkbaren Pandemiebekämpfungsstrategien schon ausprobiert. Kein Land hat es bislang geschafft, die Infektzahlen auf einem mittleren Level (zwischen 30 und 50) stabil zu halten, ohne früher oder später wieder so in eine neue infektwelle zu laufen, so dass lockdown-ähnliche Maßnahmen erforderlich wurden. Alle Staaten, die dies mit unterschiedlichen Maßnahmen versucht haben, mussten dafür den Preis wirtschaftlich teurer Lockdowns, monatelanger geschlossener Schulen mit den entsprechenden langfristigen gesellschaftlichen Folgen und hoher Todeszahlen in den Risikogruppen bezahlen.
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M.W. hat kein Staat auch nur annähernd konsequent ein Konzept wie die Vorschläge von Hr. Schrappe, oder auch das Vorgehen von Tübingen flächendeckend angewendet. Damit war das Ziel nie allein auf die Verhinderung von schweren Fällen, sondern meistens auf die Izidenzzahl fokussiert - was m.M.n. ein Fehler ist. Immerhin hat Schweden eine sinnvolle Balance gesucht zwischen Infektionsschutz und Kollateralschäden - auch wenn es hätte besser laufen können, bleibt es für mich im Ergebnis ein akzeptabler Kompromiss. Ein Leben mit dem Virus, worauf wir uns einstellen müssen, beinhaltet auch irgendwann die Akzeptanz einer nennenswerten Zahl von Toten, ebenso wie wir eine gewisse Zahl von Malaria und Tuberkulosetoten weltweit, Verkehrstoten, Krebstoten, etc. akzeptieren als Folge von anderen Abwägungen.
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Zitat von Hafu
Die einzigen Strategien, die nachweislich funktioniert haben waren die von Ländern wie China, Taiwan, Thailand, Südkorea, Australien, Neuseeland.
Autokratische Staaten kann Deutschland nur bedingt imitieren, aber von demokratischen Staaten wie Taiwan, Südkorea, Neuseeland oder Asutralien kann man durchaus versuchen, zu lernen.
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Ja man könnte von verschiedenen lernen - aber nicht alles ist übertragbar. Und die Vernetzung innerhalb von Europa macht vieles unmöglich, was auf einer Insel möglich ist.
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Zitat von Hafu
Es ist also müßig, wenn man jetzt das Rad neu erfinden will, statt von den negativen Erfahrungen in der Vergangenheit im eigenen Land und in anderen Ländern sowie von den positiven Erfahrungen, der Länder, die die Pandemie nachhaltig im Zaum gehalten haben, zu profitieren.
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Das klingt so, als ob alles, was ausgedacht sein kann, schon probiert wurde, und kein neuer Ansatz mehr eine Berechtigung hat. Ich sehe es anders: offenbar hat alles bisherige nur begrenzt funktioniert, mit teilweise großen Nebenwirkungen. Das sind gute Gründe, weiter nach neuen, besseren Wegen zu suchen und zu versuchen.