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Alt 05.02.2021, 09:21   #4365
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.425
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Eventuell so?

Mein Punkt ist, daß wir eine Zeit von zunehmender Polarisierung erleben, in der gerne für die vermeintlich gute Sache jede Seite bereit ist, Grenzen zu überschreiten und zu Mitteln zu greifen, die totalitäre, menschenrechtswidrige Tendenzen zeigen. Ich sehe das, was Kästner im nachhinein gemeint hat. So eine Atmosphäre birgt die große Gefahr, daß die gegenseitige Eskalation zu einem neuen totalitären System führt, weil ja das extrem Böse in die Schranken gewiesen gehört. Ob am Ende eine rechte oder linke Diktatur daraus entsteht, kann keiner vorhersehen, beides könnte passieren, keines ist erstrebenswert, und kein Zweck heiligt die Mittel.
Deine Sichtweise stellt quasi rechtsradikale Gruppen, deren erklärte Ziele auf eine Abschaffung der Demokratie hinauslaufen, mit dem antirassistischen Protest von Gruppen gleich, welche sich für die demokratischen Rechte und die Würde des Menschen engagieren, was ich falsch empfinde. Du grenzt damit aktive, gegen rassistische Meinungen und für die Menschwürde engagierte Menschen aus, diskreditierst sie, indem Du sie in die Nähe von Befürwortern totalitärer Staaten stellst bzw. meinst, ihr Protest würde solche Systeme befördern. Im Fall der von Dir zitierten Buchvorstellung von Sarrazin übten die aufrufenden Gruppen mit der angekündigten und gestatteten Demonstration ein demokratisches Grundrecht aus, um ihren Protest zu äussern. Das hatte nichts Gemeinsames mit den Einschüchterungen und Überfällen rechtsradikaler Gruppieren auf Andersdenkende, Politiker und Ausländer, Asylsuchende, welche unser Staat als Straftaten verfolgt. Solche entscheidenden Differenzierungen verschwimmen in Deiner Darstellung einfach und es bleiben Totalitarismus-Unterstellungen an demokratisch gesinnte und handelnde Menschen, welche gegen Rassismus eben im Sinne von Kästner demonstrieren.

"Seit Tagen mobilisiert ein linkes Bündnis aus Erwerbslosenverband, der Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" und der Verdi-Jugend in sozialen Netzwerken gegen die Veranstaltung mit Sarrazin. Es plant eine Demonstration vom Ziegenmarkt im Viertel zur Havanna Lounge, zu der 250 Menschen erwartet wurden. „Sarrazin ist ein ideologischer Brandstifter", sagte der Anmelder der Demonstration, Tobias Helfst. Sarrazin sortiere die Menschen nach vermeintlicher Herkunft, Religion und Geschlecht in nützlich und überflüssig. "Er versucht, unsere Stadt zu spalten. Aber wir lassen uns nicht spalten", erklärte Helfst. Er sagte, es sei fast nicht so wichtig, ob die Organisatoren die Veranstaltung zurückziehen. Man wolle trotzdem demonstrieren. Für den 5. Dezember hat das "Bremer Bündnis gegen rechts" zudem zu einer Veranstaltung im DGB-Haus eingeladen, die sich gegen Rechtspopulismus richtet."

Geändert von qbz (05.02.2021 um 09:42 Uhr).
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