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Zitat von noam
Das Problem am Lockdown ist ja, dass man eine unbestimmte Anzahl an Kontakten nicht unterbinden kann.
1. Der notwendige Waren-, Verbrauchsgüter- und anderer notwendige Versorgungsmittelverkehr. Hier treten Absender, Lieferrant und Empfänger unmittelbar in Kontakt und bei allen denkbaren Sicherheitsvorkehrungen wird es immer Situationen geben, wo ein Virus sich übertragen kann.
2. Notwendige Dienstleistungen an Personen wie in der Alten- und Krankenpflege, der Betreuung von Menschen mit Einschränkungen oder ähnliches. Auch hier sind Kontakte unumgänglich und auch hier kann niemand eine solche Art von Vorsorge durchhalten als dass eine Virusübertragung ausgeschlossen werden kann.
3. Menschen, die aufgrund ihrer Weltanschauung oder anderer Motive gegen den Lockdown verstoßen, werden den Virus entsprechend verbreiten.
Wir sind eben weder eine kleine Insel, noch ein autoritärer Staat mit einer entsprechend personalstarken und ausgerüsteten Exekutive um einen wirklichen Lockdown durchhalten zu können, wenn die Bereitschaft in der gesamten Bevölkerung nicht gegeben ist.
Gesamter Lockdown bedeutet dann aber eben auch, dass niemand mehr den öffentlichen Raum betritt und eben der Hundespaziergang, die Joggingrunde oder der Familienbesuch nicht mehr als triftiger Grund für die Ausnahme herhält.
Entsprechend sind vergleiche zu zB China vielleicht theoretisch in Ordnung, aber in der Praxis nicht anwendbar.
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Ist Dir klar, dass wir die Übertragungen keineswegs auf Null bringen müssen, sondern im Schnitt nur deutlich unter 1 pro Infiziertem?
0,7 wird gern als Zielwert genommen, da das mit verkraftbaren Einschränkungen machbar ist und recht zügig die Zahlen runterbringt.
Wenn die Zahlen deutlich unter denen anderer Länder sind, mit denen starker Personenaustausch besteht, wird das natürlich zum Problem.
Daher würde das ja idealerweise europaweit koordiniert, was allen betroffenen Ländern die Sache einfacher machen würde.