Zitat:
Zitat von aequitas
Hier von Dominanz zu reden ist doch Unsinn. Hier erfolgt zu großen Teilen ein lesenswerter Diskurs. Dazu gehören allerdings auch inhaltliche Positionen, die sich teilweise widersprechen. Wo ist deine?
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Meine letzte inhaltliche Wortmeldung war ein gutes Beispiel dafür, warum ich mich selten beteilige. Dabei ist es um den "schwedischen Weg oder "das schwedische Modell" gegangen, das einmal mehr als richtungsweisend und viel besser als das deutsche (oder auch österreichische) bewertet wurde.
Da ich das schon lange aufmerksam verfolge (ich war für die Sprint-EM in Malmö qualifiziert) traue ich mir zu, das schwedische Modell selbst zu beurteilen. Ich komme dabei allerdings zu einer ganz anderen Schlussfolgerung: das schwedische Modell ist weitgehend ein Mythos, weil es in Schweden (nach anfänglichem "Laufenlassen") viel mehr Einschränkungen gibt und gegeben hat, als die Befürworter des schwedischen Modells zu wissen glauben. Zum Beispiel sind dort schon seit März Versammlungen von mehr als 50 Menschen verboten.
Jetzt hat Schweden nochmals verschärft. Ich halte es also für falsch, Schweden als Vorbild herzunehmen. Gelegentlich schreibe ich das hier, was aber keinen nachhaltigen Effekt hat. Wenige Tage später kommt wieder irgendwer mit dem Vorbild Schweden daher. Und irgendwann denke ich mir dann: mir doch wurscht. Offenbar lässt sich durch meine Argumente eh niemand die vorgefasste Meinung nehmen, also kann ich´s gleich bleiben lassen.
Und damit Themenwechsel zum Grundsätzlichen:
Diese meine Antwort selbst ist jetzt wieder ein Beispiel dafür, wie Du mich in eine Diskussion verwickelst, die ich eigentlich gar nicht führen wollte. Ich habe nur meinen Eindruck wiedergegeben, in dem ich Vicky zugestimmt habe - ergänzt mit meiner persönlichen Meinung.
Daraufhin fragst Du mich (und ich habe das durchaus ein bisschen als Vorwurf wahrgenommen), wie ich mir erlauben kann, so einen persönlichen Eindruck zu haben, wo ich mich Deiner Beobachtung nach doch ohnehin nicht an der inhaltlichen Diskussion beteilige? Was hat das damit zu tun? Darf ich nicht einfach mitlesen, die verschiedenen Argumente abwägen, und dann einen persönlichen Eindruck zu dieser Diskussion schildern? Oder muss ich mich durch neunmalkluge Postings zuerst dafür qualifizieren, einen Eindruck zu haben?
Das kommt jetzt wahrscheinlich auch ein bisschen polemisch rüber. So ist es aber nicht gemeint. Es ist nur ein ganz kleines aktuelles Beispiel dafür, warum ich die Diskussion manchmal mühsam finde. Ich will mich nicht rechtfertigen müssen, dass ich einen Eindruck habe.
Jetzt habe ich´s aber doch wieder einmal getan, und dafür wieder wertvolle Minuten meines Lebens aufgewendet. Und in der Sache, nämlich dem Corona-Thema, sind wir genau gar nicht weiter gekommen. Schade. Jedenfalls aber werde ich weiter die Diskussion verfolgen und mir auch selbst erlauben, einen Eindruck zu haben und den bei Gelegenheit mitzuteilen.