Ich finde, wir sollten in der Diskussion über angemessene Strafen für Doper einen zweiten Aspekt nicht vergessen, nämlich den Schutz der sauberen Fahrer. Und bitte fangen wir nicht wieder eine Grundsatzdiskussion an, ob es überhaupt saubere Fahrer gibt. Ich würde gerne als Arbeitshypothese annehmen, dass es eine gewisse Anzahl von sauberen Sportlern gibt.
Um die zu schützen, sollte man meiner Meinung nach deutlich längere Sperren verhängen, gerne auch lebenslange (in besonders schweren Fällen). Wie im Straßenverkehr: auch da werden Lenker aus dem Verkehr gezogen, die sich als besonders rücksichtslos, unzuverlässig usw... gezeigt haben. Eine Strafe kriegen sie natürlich auch. Und dann stellt man eben fest, dass sie nicht mehr Autofahren dürfen - zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer.
Ich weiß schon, dass das immer wieder kontrovers diskutiert wird, aber ich verstehe wirklich nicht, warum man diesen Aspekt nicht stärker in den Vordergrund rückt. Wenn ich den Sport sauber halten will, dann muss ich die Doper einfach fern halten.
Und weil dann immer wieder das Argument kommt, das sei Berufsverbot und damit unzulässig. Auch das ist doch letztendlich nur eine Frage der Bewertung. Halte ich Doping für ein schwerwiegendes Vergehen, kann ich auch mit Berufsverbot vorgehen, wie das in anderen Berufen ja auch immer wieder gemacht wird.
Dafür müssten sich halt alle Beteiligten (Sportler, Trainer, Teamchefs, Sponsoren, Fans, …) einig sein, dass sie Doping nicht wollen. Davon allerdings sind wir offenbar weit entfernt.
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