Zur Abwechslung in diesem Thread, wo man sich gerne die Twitter-Nachrichten des Präsidenten vornimmt, möchte ich einen wirtschaftspolitischen Inhalt anschneiden, der in die Bilanz der Trump´schen Amtszeit einmal als Verlust wirtschaftlicher Führungsmacht eingehen wird. Trump kündigte bekanntlich die grossen Freinhandeslabkommen und strebte Einzelhandelsabkommen mit Zollschranken an, die er als Spitzendeals seinen Wählern "verkaufte". Diese Chance nutzt China mit einem strategischen Schachzug:
In der vergangenen Woche haben 15 asiatisch-pazifische Länder ein Freihandelsabkommen ohne die USA abgeschlossen.
"Es ist das größte Freihandelsbündnis der Welt: das asiatische Abkommen RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership), das am Sonntag im Anschluss an das jüngste Gipfeltreffen des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN geschlossen wurde. Beteiligt sind außer den zehn ASEAN-Mitgliedern China, Japan und Südkorea sowie Australien und Neuseeland. In den insgesamt 15 Ländern lebt fast ein Drittel der Weltbevölkerung, das mittlerweile fast 30 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erarbeitet – etwas mehr als Nordamerika im United-States-Mexico-Canada-Agreement (USMCA, vormals NAFTA) sowie deutlich mehr als die EU. Das Abkommen stärkt China im globalen Machtkampf mit dem alten Westen."
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"Für die Vereinigten Staaten bringt das RCEP-Abkommen gleich mehrere Rückschläge. Zum einen beantwortet es die US-Bestrebungen, eine »Entkopplung« möglichst vieler Länder von China zu erzwingen, mit einer Stärkung der ökonomischen Integration. Dabei steht die Volksrepublik, die längst bedeutendster Handelspartner fast aller RCEP-Staaten ist, im Mittelpunkt. Zum anderen sind die Vereinigten Staaten, seit US-Präsident Donald Trump im Januar 2017 den Ausstieg aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP vollzog, an keinem der zwei großen pazifischen Handelsverträge beteiligt."
https://www.jungewelt.de/artikel/390...sich-frei.html