Zitat:
Zitat von LidlRacer
Für mich lag jetzt die Vermutung nahe, dass du genau diese Falschinfos der Querdenker konsumiert hättest. Vielleicht lag ich da falsch - dann bitte ich um Entschuldigung!
Du magst nicht zufällig konkretisieren (am besten mit Link), wie genau dich die Sarginfo erreicht hat, oder?
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Mit Link wird schwierig. Die sind irgendwann zu Beginn der Pandemie von irgendwem, mit dem ich bei FB befreundet bin, geteilt worden und mir im Gedächtnis geblieben. Dass diese Bilder benutzt wurden, um die ARD zu diskreditieren, habe ich heute das erste mal gesehen. Ergo scheine ich nicht allzuviele Querdenker, dies es ja damals in der Form noch gar nicht gab, in meiner Freundesliste zu haben.
Wobei ich tatsächlich eine nun sehr aktive Querdenkerfrau in meiner Freundesliste habe und ihren Radikalisierungsprozess so live miterleben konnte. Zu Beginn stand Kritik an den Maßnahmen, Existensangst und Kritik am Umgang mit ihrer (krankheitsbedingt von der Maskenpflicht befreiten) Mutter (was sogar soweit ging, dass die Mutter von anderen Kunden aus einem Lebensmittelladen geworfen wurde, weil sie ja keine Maske getragen hat). So kam zu der emotionalen Gemengelage auch noch Wut dazu und der Nährboden für Schiffmann und co war bereitet. Nun begleitet sie irgendeinen Coronainfobus medial quer durch Deutschland und macht Werbung für die Veranstaltungen. Ich glaube, dass man diese Radikalisierung hätte verhindern können, wenn man ihr freundlich und faktenbasiert zur Seite gestanden hätte, anstatt Wut als Katalysator zu schüren.
Natürlich haben wir eine Pandemie. Diese ist hoch ansteckend und kann auch schwere Verläufe nehmen. Wir wissen leider noch viel zu wenig, um prognostizieren zu können, bei wem der Verlauf symptomfrei und bei wem schwer bis tödlich mit allen Graustufen dazwischen ist. So müssen wir uns darauf beschränken die Viruslast in Gänze zu reduzieren und das geht lediglich über Kontaktbeschränkungen.
Soweit sind wir uns ja einig.
Ich kritisiere ja nun nicht das Ziel der dazu getroffenen Maßnahmen, sondern die Inkonsequenz.
Aktueller Fall: Eine Kollegin meiner Frau ist am Dienstag Corona positiv getestet worden. Meine Frau hatte am Montag noch ein Gespräch mit ihre im Lehrerzimmer. Am Mittwoch hat dann Gesundheitsamt meine Frau telefonisch kontaktiert. Aufgrund dessen, dass das Gespräch ja mit ungefähr 1,5m Abstand stattgefunden hat, wurde von einem Test oder einer vorsorglichen Quarantäne meiner Frau abgesehen. Warum? Meine Frau hat zu vielen Schülern Kontakt und ob diese immer nach AHA stattfinden können ist nicht garantiert. Ich bin ja nun bei der Polizei und habe dadurch (trotz aktueller elternzeitbedingter Stundenreduzierung) sehr viel Kontakt zu verschiedenen Menschen, was kaum nachzuvollziehen ist. Das verstehe ich nicht.
Weiter kritisiere ich, dass wir im Sommer gelernt haben, dass es Personengruppen gibt, die auf bestehende Regelungen scheißen und es dabei zu den Hotspots bzw Multispreaderevents gekommen ist. Warum geht man davon aus, dass diese Personen sich nun an die strengeren Regeln halten, die genauso ineffektiv überwacht werden, wie die ganz lockeren Maßnahmen im Sommer? Ich halte die Maßnahmen mit ihren unzähligen Ausnahmen für nicht überwachbar. Und Regeln, die nicht überwacht werden, werden in aller Regel von vielen nicht eingehalten. Das entsprincht ungefähr dem Apell an Freiwilligkeit. Wäre es nicht sinnvoller Maßnahmen zu treffen, deren Überprüfung auf Einhaltung auch durch das bestehende System möglich ist?
Und hier in Ostfriesland ist AHA eh kein Problem. Wir freuen uns ja darauf, wenn der Coronamist endlich vorbei ist, damit wir wieder von diesem 1,5m Kuschelkurs auf die üblichen 4m wechseln können.