Ich bin ja sehr auf Trumps Abgang gespannt, so er denn kommen muss. Tatsächlich hab ich mich die Tage angesichts des doch selbst für Trump skurrilen Verhaltens an die „german light version“ davon, nämlich den Gerhard Schröder am Wahlabend 2005 erinnert, als er denkbar knapp gegen Merkel verloren hatte.
Schröder polterte und pöbelte sich damals ja auch durch die „Elefantenrunde“, warf dem Fernsehen eine Kampagne vor, fabulierte über ein aus seiner Sicht eindeutiges Votum der Deutschen, erklärte sich irgendwie zum Wahlgewinner und die Kritik an seinem Vorhaben einer Regierungsbildung ohne Mehrheit zum intellektuellen Problem.
Freilich hat er seinen Auftritt später als „suboptimal“ bewertet, was ich Trump nicht zutraue und er sah dank gefärbter Haare auch irgendwie etwas smarter aus. Das Problem des Machtverwöhnten mit der Realitätsverkennung angesichts der Niederlage ist aber auch bei uns nix neues. Die USA sind hier nur wieder, wie bei vielem, extremer.
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