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Alt 06.11.2020, 07:45   #39
Deichman
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Registriert seit: 02.01.2008
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Zitat:
Zitat von bergflohtri Beitrag anzeigen
Gestern nach der Arbeit bin ich vor der einsetzenden Dämmerung noch schnell an die alte Donau. Ich hab mir ja vorgenommen die Strecke die ich über den Sommer ein paar mal in der Woche geschwommen bin so lange wie möglich in den Winter hinein weiterzumachen. Die Wassertemperatur hat noch um die 11 Grad gehabt. Der Sailfishneo bewährt sich wunderbar. Nach dem kurzen unangenehmen Fluten bin ich gleich zügig losgeschwommen. Das größte Problem ist der Kopf, ich habe zwar die Neokappe, aber die reicht nicht aus. Die ersten paar Meter waren schön zu schwimmen, dann ist die Sonne aber hinter den Bäumen verschwommen und mit dem reduzierten Licht wurde das Wasser diffus und dunkel. Sowas erzeugt bei mir immer schnell Beklemmungen, und anders als beim letzten Treffen mit den Eisschwimmern am Sonntag als ich beim Schwimmen richtige Glücksgefühle hatte, musste ich mich dieses Mal überwinden. Nach den ersten 200 Metern hatte ich einen metallischen Geschmack im Mund, und das Bewusstsein dass man sich gerade in einer unwirtlichen Umgebung befindet führt zwangsläufig dazu verstärkt auf die Körperwahrnehmung zu achten und ob vielleicht irgend ein Problem auftritt. Ich hab mich dann darauf konzentriert schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen und gerade in Ufernähe weiterzuschwimmen. Das Kältegefühl lässt sich subjektiv unterteilen - in die gefühlte Umgebungstemperatur des Wassers und in die Wahrnehmung der Auswirkung der Kälte auf die Körpertemperatur. Ab dem zweiten Drittel der Strecke hatte ich den Eindruck, dass mein Rumpf unterhalb des Neos beginnt abzukühlen, und gleichzeitig begann auch im Kopf eine leichte Schummrigkeit. Da musste ich unweigerlich an den Facebookkommentar vom Chef der Eisschwimmer denken als er beschrieb dass das Schwimmen im kalten Wasser dann gefährlich wird wenn sich das Gesichtsfeld einengt bevor es dann dazu kommt, dass sich die optische Wahrnehmung wie bei einem kollabierenden Fernsehbild auflöst. Bei 11 Grad mit Neo war ich bestimmt noch weit von solch einer Situation entfernt, zumindestens dachte ich aber darüber nach, was die beste Reaktion wäre. Ich würde mich schnell auf den Rücken drehen damit das Gesicht nicht unter Wasser ist und versuchen so schnell wie möglich mit Beinschlägen ans Ufer zu kommen. Diese Gedanken werden mich im weiteren Saisonverlauf wohl noch öfters begleiten. Die Einstiegstelle war jetzt schon nahe und kam mit jedem Blick nach vorne näher. Ich finde es in dieser Situation immer witzig wenn beim Rausgehen andere Leute am Steg sitzen als vorher und die auf einmal einen Schwimmer sehen der von irgendwo herkommt.
Nach dem Rausgehen musste ich mal jede Menge Schleim ausspucken, weiß nicht ob sich der durch das Schwimmen gelöst hat oder dadurch entstanden ist. Ich hab das Gefühl dass nach ein paar mal Schwimmen schon eine Abhärtung stattgefunden hat. Beim Umziehen und nach Hause radeln war mir überhaupt nicht richtig kalt, und auch zu Hause nach einem heißen Kaffee hatte ich nicht so wie letzte Woche diese Gefühl dass der Organismus gestresst ist. Auch die Füße fühlten sich wohlig warm an.
Was ich vor dem nächsten mal auf jeden Fall wieder machen werde ist 3 Stunden vorher eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu mir nehmen - das hatte ich letzten Sonntag gemacht, und vom Energieempfinden her war es viel besser als gestern.
Schönes Ding! Das mit der Neokappe hab ich auch gehabt und deshalb zwei übereinander getragen, kann ich empfehlen. Ansonsten hatte ich das nicht mit dem Schleim, nur kalte Füsse, die dann aber als ich zuhause waren, plötzlich glühten. Abhärtung kann ich bestätigen. Womit ich aber gute Erfahrungen gemacht habe, ist mit Brust zu starten und zu beenden, damit die Beine nicht zum Ende krampfen...das mit den Kohlenhydraten hatte ich auch. Ansonsten ist es sowieso von Vorteil, wenn man sich vorher schon eine kleine Fettschicht angefressen hat. ;-)...have fun!
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