gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainingslager Südbaden
Triathlon Trainingslager Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
04.-07.06.2026
EUR 299,-
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Corona Virus
Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03.11.2020, 12:43   #13832
gaehnforscher
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von aequitas Beitrag anzeigen
Etwa zu dem Thema habe ich vor einigen Seiten einen Kommentar aus der Zeit gepostet:

Allerdings hat das, was Corona uns als Gesellschaft aufgezwungen hat, gefährliche Unterströmungen, deren Auswirkungen wir jetzt noch gar nicht sehen können. Eine davon ist eben dieser Gewöhnungseffekt. Jetzt rettet er wahrscheinlich Menschenleben, aber wenn wir nicht aufpassen, könnte es sein, dass das Aussetzen von Grundrechten künftig einfacher wird. Die große Gefahr ist, dass wir beginnen, Grundrechtseinschränkungen wie Kontaktsperren und Ausgangsverbote, aber auch die offene Erwartung von Verhaltenskonformität zum grundsätzlich denkbaren Spektrum der Möglichkeiten zu zählen, mit denen auf akute Gefahrenlagen auch außerhalb von Pandemien reagiert werden kann.

Und genau diese beschriebenen Probleme sehe ich bereits jetzt: Misstrauen gegenüber anderen und Denunziantentum werden derzeit wieder gesellschaftsfähiger. Es ist plötzlich wieder akzeptiert, über bestimmte "Überwachungstechniken" nachzudenken. Dabei stellt sich die Frage, was passiert bei der nächsten Pandemie o.ä.? Was passiert, wenn die AfD Entscheidungsbefugnisse erhält?

Deshalb ist es umso wichtiger, dass das Infektionsschutzgesetz konkretisiert wird, da es offensichtlich nicht ausreichend/konkret genug für eine Pandemie wie Corona ist.
Ist vllt. eine Henne-Ei Problem, mein Eindruck ist aber, dass das zum Teil vllt auch in folgendem Begründet ist:

Zitat:
Individualismus, verstanden als Unangepasstheit und Eigentümlichkeit, ist gut, faszinierend, interessant. Aber nicht, wenn er zu einem verengten Geisteszustand wird, der die Konsensfindung verunmöglicht. Der Individualismus hat den Horror kollektivistischer Ideologien überwunden. Dafür hat er uns in den Albtraum einer zersplitterten Gesellschaft geführt. Der blinde Drang nach unbedingter Selbstbestimmung kann auch in die Knechtschaft führen: in die Knechtschaft des Egos, in der man nur selbst Gesetz ist.
Ich halte Schwimmbadschließungen genauso wie das Aussetzen vieler anderer Sportangebote in der Theorie auch nicht für notwendig, wenn die entsprechenden Konzepte vernünftig umgesetzt werden. In der Praxis hat sich der Großteil hier trotz in den letzten Wochen verpflichtender Maskennutzung in den Umkleiden (bzw. bis zur Sportfläche) nicht einmal daran gehalten, weil man zu eitel ist sich an die eigene Nase zu fassen.

Wir waren eine der wenigen Gruppen, die beim Warten am Beckenrand, wo es zwangsläufig recht eng ist und man recht lang aufeinander hockt, trotzdem noch eine Maske genutzt haben. Klar hängt man im Becken tlw. auch mal kurz aufeinander, trotzdem reduzierts ja den "Kontakt" aufs "notwendigste".

Nach uns kam eine recht große Seniorengruppe, welche komplette 6 Bahnen nutzt mit entsprechend vielen Teilnehmern (20+). Die saßen schon 15 Minuten vor Trainingsbeginn fröhlich schnatternd ganz normal am Beckenrand (je nach Auslegung ja Teil der Sportfläche) beieinander, von 2-3 Teilnehmern abgesehen. "Wird ja eh bald alles wieder zugemacht". Ende letzter Woche konnte man dann belauschen, dass das doch ne Frechheit ist, dass Ihnen jetzt der Sport weggenommen wird, wo es doch Hygienekonzepte gibt und alles so super läuft. Ähnliches auch bei anderen jüngeren Trainingsgruppen bzw. wie ich gehört hab auch in anderen Sportarten/ Vereinen in meinem Bekanntenkreis.

So sehr wie mich das selber betrifft, habe ich mich deshalb sogar aktiv dagegen entschieden diese lustige Petition für den Amateursport zu unterzeichnen, die gerade rumgeht. Letztlich hat mans ja das letzte halbe Jahr schon probiert und im Schnitt hat es halt zu viele Leute nicht interessiert.

Eigenverantwortung ist eine tolle Sache, funktioniert aber halt auch nur, wenn alle ihren Teil beitragen und auch hier und da mal bereit sind sich selbst zurück zu nehmen und diese Verantwortung nicht nur auf sich selbst beziehen. Wir leben hier halt alle gemeinsam.

Die Frage ist also, was kommt zuerst: übertriebener Egoismus auf Kosten anderer oder die Personen, die sich daran stören? Extreme gibt es sicher in beide Richtungen.


Der Vollständigkeit die Originalquelle von obigem Zitat:
https://www.nzz.ch/feuilleton/indivi...b-global-de-DE
  Mit Zitat antworten