Zitat:
Zitat von KevJames
Ich habe das eine Seite weiter vorne auch nochmal dargestellt.
PS: 323 Grippetote in der letzten Saison.
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Wenn schon das Argument von Äpfel und Birnen kam: dann sollte man konsequent diese beiden nicht vergleichen. Erst wenn man die Bevölkerung auf Grippeviren mit ähnlicher Testdichte eines vergleichbaren PCR-Tests prüfen würde, könnte man die Todeszahlen vergleichen. Aber m.W. wurde vor Corona auf keine andere Krankheit mit dieser Intensität getestet.
Was sich lohnt, um Corona im Kontext von akuten Atemwegserkrankungen etwas einzuordnen ist die Lektüre des
Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit vom 29.10.2020.
Ab Seite 9 gibt es einen Abschnitt: "Ergebnisse aus weiteren Surveillance-Systemen des RKI zu akuten respiratorischen Erkrankungen" (
SARI). Hier sind Übersichtsdaten aus einem Pool von syndromischen und virologischen SurveillanceSystemen; dem GrippeWeb, der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) und der ICD-10-Code basierten Krankenhaus-Surveillance (ICOSARI), also ein gewisses repräsentatives Abbild des Infektionsgeschehens auf diesem Gebiet in Deutschland (nicht neu, gibt es schon länger). Lest es selbst. Ich finde es zumindest beachtenswert (Diagramme S 10), daß zwar der Anteil von Corona im Frühling und jetzt wieder an allen SARI Fällen relativ hoch war, aber aktuell auch nur 20 % aller solchen Erkrankungen ausmacht. Die Gesamtinzidenz ist (wohl auch wegen der reduzierten Kontakte) etwas unter dem langjährigen Schnitt. Besonders interessant finde ich, daß der Covid-Anteil bei über 1 Woche hospitalisierten SARI-Fällen über 40 % liegt, bei den Ü60 (die die meisten SARI-Fälle haben) aber nur bei 20 %. Dies bestätigt mein Eindruck, daß durch die alleinige Fokussierung auf Corona dieser Krankheit eine viel höhere Bedeutung beigemessen wird, als es die in der RKI-Dokumentation dargelegten Tatsachen begründen lassen, da es noch viele andere, ebenfalls schwere Krankheiten gibt, die gerade die sog. Risikogruppe gefährden und befallen.