Zitat:
Zitat von Bleierpel
Ich lese gerade das (Taschenbuch-)Buch "Die Pest" von Albert Camus.
Er beschreibt auf den Seiten 89 ff sehr eindrücklich die Entwicklungen innerhalb der Bevölkerung:
- die Sperrung der Stadt Oran (quasi Lockdown)
- Nichtakzeptanz der Krankheit als existent
- die meisten waren empfindlich für das, was ihre Gewohnheiten stört oder ihren Interessen schadet
- die Behörden werden verantwortlich gemacht
- Meldungen über Todeszahlen werden in Frage gestellt (nicht alle starben schließlich an der Pest!) => Übersterblichkeit
- zunehmende Todesraten waren nicht stark genug, um die Bevölkerung zu beunruhigen; es handelt sich schließlich um einen zweifellos ärgerlichen, aber vorübergehenden Zustand
- man ist weiter in Cafes und den Terassen unterwegs, scherzt mehr als man klagt, man nimmt die offensichtlich vorübergehenden Unanehmlichkeiten halt hin...
Sehr empfehlenswertes Buch! Bin gespannt wie es weiter gehen wird mit Oran...
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Das Buch steht bei mir im Regal, wie auch andere von ihm
Eine mir sehr nahestehende Person hat schon mehrere Lockdowns und Ausgangssperren über Monate hinweg erlebt. Auf den Hauptstraßen wurde dann auch oft scharf geschossen. Allerdings ging die Polizei nicht in gewöhnliche Wohnviertel hinein. Dort konnte man also im Kreise seiner Nachbarn und Freunde halbwegs sein gewohntes Leben leben.