26.10.2020, 16:34
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#12894
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Szenekenner
Registriert seit: 12.12.2010
Ort: Hofheim a.T.
Beiträge: 5.307
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
So sehe ich es auch. Entscheidend ist, daß man sich einig ist, daß richtige Maßnahmen auch dann eine wesentliche Wirkung haben können, wenn es "nur" eine Mehrheit einhält. Problematisch ist allerdings, wenn bei erkennbar mäßigem Effekt von Maßnahmen sofort bestimmte Gruppen für verantwortlich erklärt werden - was eben das Gegenteil suggeriert: nur wenn es 100% compliance gibt, gibt es auch Wirkung. Eine Gefahr bei dieser Denkweise ist, daß man damit impliziert, daß es gar nicht sein kann, daß die Maßnahme bei normaler Compliance-Variabilität in der Bevölkerung evtl. unwirksam ist, und eine andere Strategie gar nicht gesucht wird, sondern einfach der (falsche) Glaube zu einer stetigen Verschärfung der gleichen, evtl. in sich nicht ausreichenden Maßnahmen führt.
Ich finde es richtig, diese Annahme regelmäßig zu überprüfen, statt als einzige Sicht die "Unvernunft" bestimmter Personengruppen für die einzig vorstellbare Ursache der aktuellen Infektionsausbreitung darzustellen. Vielleicht breitet sich eine solche Epidemie doch nicht nur so aus, wie wir es zu verstehen glauben...
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Lass es mich nochmal so formulieren: Wenn ich die in den letzten Wochen zunehmende Unvernunft - oder vielleicht neutraler formuliert Lässigkeit - im Umgang mit den empfohlenen Massnahmen sehe (siehe das oben erwähnte Beispiel der Reiserückkehrer), brauche ich mir keine Gedanken über potentielle unbekannte Übertragungswege und deren Anteil an der Verbreitung zu machen.
M.
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