Zitat:
Zitat von Hafu
...Da positive Ergebnisse aktiv freigegeben bzw. mit QR-Code eingescannt werden müssen (was nebenbei technisch vorbildlich einfach gelöst wurde), bleibt die große Mehrzahl der positiven Tests für die App unbekannt, so dass die App ein zahnloser Tiger ist.
Von den aktuell rund 10 000 Tests pro Tag werden nur rund 10%-20% auch in die App eingepflegt. Außerdem hat das Gesundheitsamt im Falle eines positiven Tests Null Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten der App bzw. die dort gespeicherten engen Kontakte.
Ich bin da ganz bei Julian Nida-Ruemelin: Datenschutz (im Juristendeutsch das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung") ist wichtig, aber es ist ein Recht, das in einer Pandemiesituation genau gegen andere und z.T. noch wichtigere Grundrechte abgewogen werden muss: das Recht auf Unversehrtheit der Gesundheit, das Recht auf Leben, freie Wahl des Aufenthaltsort, freie Berufswahl.
Viele Infekteindämmungsmaßnahmen führen schon ohne Lockdown zu einem faktischen Berufsverbot, ebenso wie die Millionenfach angeordnete Quarantäne mühsam durch Interviews ermittelten Kontakte positiv Getester massive Grundrechtseingriffe bedingt.
Die Debatte darüber sollte man natürlich in den gewählten Parlamenten führen und nicht in der nächsten MP-Konferenz, aber es wäre mMn sinnvoll die deutsche Corona-Warn-App mit Trackingfunktionen nachzubessern und die Einpflegung positiver Befunde im Interesse ahnungsloser Kontaktpersonen so zu automatisieren, dass dazu keine aktive Entscheidung des Nutzers mehr notwendig ist.
Südkorea ist auch ein demokratisches Land und hat mit Corona-Apps, die solche Trackingfunktionen haben und bei denen der Datenschutz weitaus kleiner geschrieben wird und deren Nutzung in bestimmten Sitautionen des öffentlichen Lebenso sogar verpflichtend ist, sehr gute Erfahrungen gemacht.
Südkorea, ein Land, das in den ersten Wochen der Pandemie so stark gebeutelt war, wie sonst kein Land sonst hatte gestern 119 Infekte (und seit Februar nie mehr als 500 Infekte pro Tag bei ähnlicher Testhäufigkeit wie in Deutschland.
Wie so oft in der Pandemie hilft es, den eigenen Horizont zu erweitern, indem man Entwicklungen in anderen Ländern zu beobachten und sie mit den dortigen Infekteindämmungsmaßnahmen in Bezug zu bringen.
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ich weiß nicht, ob wir Deutschen da als Einzige so steinzeitlich denken, oder ob es andere Länder uns gleich tun. Ene Vernetzung App - Gesundheitsamt währe m.M.n. zwingend nötig und technisch auch problemlos möglich.
Gestern ließ auf Pro7 eine Reportage über Singapore. Der Grad an vernetzung ist da extrem hoch. Nicht alles erstrebenswert, aber vieles doch ausgezeichnet. Manchmal behindern wir uns halt selber... In Zeiten wie diesen muß man anders denken... meine 2ct...
Zitat:
Zitat von Cogi Tatum
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Die Freiheit des Einzelnen kann die Einschränkung aller sein. Asiaten tun sich da sicherlich leichter aufgrund der Weltanschauung des Konfuzianismus.
Allerdings muß man eines sagen: es gibt keine größeren Egoisten als Asiaten! Lediglich das eigene Vorankommen / der Unterhalt zählt sowie das Wohl der kleinsten Einheit, der Familie. Aber in solchen Fällen (denen die alle angehen) denken sie dnn doch an alle... Was bei uns nicht passiert... (vll auch ein Grund für den Niedergang der SPD (Alle) und den Aufstieg der AfD (Einzelner); aber das ist ein anderes Ding...)