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Zitat von Hafu
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Du gibst das Offzielle wider, ich das, was ich aus erster Hand mitbekomme. Ich finde, dass beides seine Berechtigung hat und nicht gegeneinander ausgespielt werden muss.
Haiti ist ein politisch gebeuteltes Land. Anders als bei uns, wo man ja bei Merkel und Spahn irgendwie davon ausgeht (ich zumindest), dass sie mehr oder weniger ihr bestes für das Gemeinwohl tun, haben diesen Glauben dort sehr viele Menschen komplett verloren. Was die Regierung schreibt und verlangt, muss also gar nichts damit zu tun haben, was die Menschen machen. Ein paar Dollars für Polizisten sollte man immer in der Tasche haben, um Gesetze gerade zu biegen.
Es findet nach wie vor eine rege Reisetätigkeit zwischen Florida und Haiti statt. Ich sehe Bilder von Partys und Feiern komplett ohne Mundschutz - seit Wochen. Ebenso eine mir bekannte Kirchengemeinde, in der sich jeden Sonntag vormittag für Stunden meist ältere Menschen treffen - wie seit vielen Jahren. Ich hätte es mitbekommen, wenn dort jemand verstorben wäre. In der weitläufigen Verwandtschaft meiner lieben Frau gibt es keinen einzigen (schweren) Corona-Fall. Corona ist dort quasi kein Thema; meine liebe Frau wurde schon öfters gefragt, was da in Europa los sei.
Dass wenig getestet wird und wenig ans Tageslicht kommt, halte ich für plausibel. Dennoch bleiben aus meiner Sicht die Todesfälle aus. Die hätte ich mitbekommmen.
Für mich als Laie scheint es so, dass Corona nur für bestimmte Risikogruppen mit schweren Folgen endet. Die Strategie, die bisher gefahren wird, dass man möglichst alle schützt, damit möglichst niemand der Risikogruppen angesteckt wird, kann ich nachvollziehen. Führt aber aus meiner Sicht dazu, dass wir früher oder später alle im Lockdown sind, mit katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für alle. Es ist daher meine persönliche Meinung, dass man davon langsam wegkommt und sich auf die Risikogruppen konzentriert.
