Zitat:
Zitat von Thorsten
Ich sehe momentan keine Chance, dass die Kombination von aktuell bestehenden Maßnahmen/Einschränkungen und Befolgungsgrad noch was ausrichten/verhindern/begrenzen kann.
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Diese Ansicht teile ich. Möglicherweise gehen die Ansichten aber darüber auseinander, was das größere Problem ist. Ich denke, da der Befolgungsgrad insgesamt relativ gut is (s. auch Umfragen zu den Zustimmungswerten zu den Maßnahmen), und nur eine Minderheit durch übertrieben sorgloses Verhalten die Cluster provoziert, ist das Hauptproblem die Art der Maßnahmen, konkret die mangelnde Fokussierung auf die wirklich großen Effekte. Das legt auch die durchgängig (über viele Länder beobachtbare) mäßige Korrelation von Maßnahmen und Infektionsentwicklung nahe.
Zitat:
Zitat von Thorsten
Da sich der Befolgungsgrad in den letzten Wochen trotz absehbarer Anstiege wohl nicht großartig geändert hat, scheinen stärkere Einschränkungen in meinen Augen der Hebel zu sein, den man ansetzen muss.
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Diese Logik teile ich nicht. Eine Verschärfung der im Wesentlichen gleichen, unspezifischen Maßnahmen wird den Befolgungsgrad höchstens minimal erhöhen können (wenn nich gar bei einigen senken), und die speziellen Cluster-Herde werden dadurch weiterhin nur minimal beeinflusst. Es erinnert mich an das sprichwörtliche "
totes Pferd weiter reiten", auch wenn dieses Pferd zwar nicht tot, aber offenbar ziemlich lahm ist. Richtig wäre es, ein besseres Pferd zu suchen, statt zu versuchen, das lahme zu prügeln. Darunter verstehe ich weniger "Gießkannen"-Maßnahmen und mehr konkrete, gezielte. Aber offenbar fällt so ein Schritt den Verantwortlichen schwer, da es ein Eingeständnis wäre, daß man weniger Einfluß auf die Pandmie hat, als man die ganze Zeit vermittelt hat.